TA muss sich mit Expansion beeilen
Die börsenotierte Telekom Austria [TA] will ihre geplante Expansion in Südosteuropa "möglichst rasch und umgehend bis Ende 2005" umsetzen.
Die Umsetzung müsse in diesem relativ kurzen Zeitfenster der nächsten maximal zwölf bis 18 Monate passieren, denn später würden große internationale Telekomkonzerne, die derzeit mit der Sanierung ihrer Bilanzen beschäftigt seien, ebenfalls auf den osteuropäischen Markt drängen, so TA-Chef Heinz Sundt.
Als Expansionsziele nannte Sundt Bulgarien, Serbien und Montenegro und Bosnien.
Mit der Präsentation der künftigen TA-Strategie wollte der vierköpfige TA-Vorstand im Vorfeld der für nächsten Dienstag anberaumten Aufsichtsratssitzung, in der über die künftige TA-Vorstandsbesetzung entschieden werden könnte, dem in Politikkreisen geäußerten Vorwurf entgegentreten, dass dem TA-Vorstand eine Strategie für den Konzern fehle.

Bosnien-Expansion gescheitert?
Laut bosnischen Medienberichten ist die mobilkom unterdessen beim Versuch, durch einen Einstieg beim Mobilfunker Eronet in Bosnien-Herzegowina Fuß zu fassen, von der Deutschen Telekom ausmanövriert worden.
Die TA-Tochter sieht ihre Chancen auf einen Einstieg in Bosnien allerdings noch intakt und spricht von "lancierten" Medienberichten in Bosnien.
"Wir sind noch voll im Rennen", so mobilkom-Chef Boris Nemsic. Die Deutsche Telekom versuche allerdings bereits seit mehreren Monaten, die Mobilkom hinauszudrängen, was bisher aber nicht gelungen sei.
Zudem wurden die Ergebnisziele bekräftigt. Das Nettoergebnis soll heuer von 134 Mio. Euro [2003] auf 180 Mio. Euro steigen, der operative Cash Flow auf eine Mrd. Euro. Das EBITDA soll sich auf mindestens 1,54 Mio. Euro erhöhen.

Mittelfrist-Prognosen bis 2007
Von 2003 bis 2007 soll pro Jahr ein durchschnittliches Umsatzwachstum von mehr als eine Prozent, ein durchschnittliches EBITDA-Wachstum von mehr als zwei Prozent und ein durchschnittliches Wachstum des Nettogewinns von mehr als 15 Prozent erreicht werden.
Der durchschnittliche Cash Flow soll inklusive Dividenden bei 600 Mio. Euro gehalten werden, kündigte Finanzvorstand Stefano Colombo an.
Aus dem Cash Flow sollen bis 2007 rund zwei Mrd. Euro für Akquisitionen und rund eine Mrd. Euro für die Auszahlung von Dividenden an die Aktionäre und für den geplanten Aktienrückkauf verwendet werden.