31.08.2004

AUS GRATKORN

Zweiweg-Funkchips für neue Handys

Nach integrierten Kameras, MP3-Playern etc. in der aktuellen Handygeneration wird die nächste deutlich mehr als Telefonie und Unterhaltung bieten.

Die von Philips Semiconductors Styria im steirischen Gratkorn entwickelte NFC-Technologie ["Near Field Communication"] verwandelt das Handy in ein elektronisches Zahlungsterminal, einen Kartenschalter oder Zutrittsschlüssel, zudem können Bankomat- und Kreditkartenfunktionen integriert werden.

NFC Semiconductors wird zuerst in Mobiltelefonen von Samsung eingesetzt werden, wobei auch Sony an der Entwicklung beteiligt war. Nokia setzt ebenfalls auf NFC als offene Plattform für drahtlose Nahverbindungen und ist dem NFC-Konsortium beigetreten.

13,56 MHz, aber Zweiweg

NFC ist mit der weithin verwendeten RFID-Infrastruktur [Radio Frequency Identification] kompatibel, mit 13,56 MHZ kommt eine seit Jahren für Funkchips im Einzelhandel gebräuchliche Frequenz im Kurzwellenbereich zur Anwendung.

Bei einer Reichweite von wenigen Zentimetern betragen die Datenraten momentan 106 bzw. 212 kBit/s und können bis zu 424 kBit/s gesteigert werden. Das genügt vollauf, zumal NFC dafür gedacht ist, vor allem sichere Authentifizierung zu ermöglichen.

Anders als bei herkömmlichen Diebstahlssicherungs-Systemen zur Ausgangskontrolle, die nur einwegtauglich sind, kann NFC sowohl aktiv wie auch passiv kommunizieren.

Anwendungen und Standards

Andersherum kann NFC wiederum zur Zugangskontrolle von Räumlichkeiten und Netzwerken verwendet werden, Passwörter werden damit obsolet.

Die für den Durchschnittsuser recht mühsamen Initialisierungsprozesse von anderen Funkdiensten wie WLAN und Bluetooth können ebenfalls stark vereinfacht werden. Es genügt, wenn das [automatisierte] NFC-System über die notwendige Information verfügt.

Die NFC-Technologie ist nach ISO 18092, ISO 21481, ECMA [340, 352 und 356] und ETSI TS 102 190 standardisiert.