Funkchips für "intelligente" Waffen
Während es um die Funkchip-Pläne der großen Handelsketten vorerst ruhig geworden ist, tauchen immer neue Anwendungsmöglichkeiten für RFID-Chips auf.
VeriChip, Tochter des US-Herstellers Applied Digital Solutions und bekannt für seine Chipimplantate, arbeitet derzeit am Einsatz von RFID-Chips [Radio Frequency Identification] für "Smart Guns", "intelligente" Schusswaffen.
Zusammen mit dem Waffenproduzenten FN Manufacturing will VeriChip eine Waffe entwickeln, die einzig für den Besitzer nutzbar sein soll.
Das soll über einen implantierten RFID-Chip beim Besitzer sowie einen in die Waffe integrierten Scanner erreicht werden. Ein erster Prototyp sei bereits fertig, gab VeriChip bekannt.
Zuletzt stellte VeriChip die Anwendung von RFID-Chips als Ersatz für Kreditkarten vor. "Veripay" soll, als Implantat unter der Haut, als zusätzliche Identifikation bei finanziellen Transaktionen eingesetzt werden, beispielsweise in Kombination mit einem PIN-Code.

Zweifel an Funktionalität
Laut VeriChip könnte das System innerhalb eines Jahres bereits bei Polizeiwaffen zum Einsatz kommen. Aber auch der Einsatz bei Militärs und im Privatbereich sei möglich, so VeriChip-Präsident Keith Bolton.
An den Plänen werden aber auch Zweifel gehegt. Im Falle einer Fehlfunktion, wenn die Hand des Polizisten im Kampf verletzt wird oder wenn der Kollege die Waffe einsetzen muss, könnte das Konzept scheitern, so ein US-Polizist.
Laut Bolton wurden solche Eventualitäten bereits in Betracht gezogen. Die Waffen könnten derart eingestellt werden, dass der Polizist, sein Partner und ihr Chef die Waffe bedienen können.
Routinechecks sollen die Funktionstüchtigkeit der Chips vor jedem Dienst zudem überprüfen.
Der reiskorngroße "Verichip" wird unter die Haut - üblicherweise am rechten Oberarm - eingepflanzt.

Langfristige Entwicklung
New Jersey hat als erster US-Bundesstaat bereits Ende 2002 ein Gesetz erlassen, das künftig nur noch den Verkauf von "intelligenten Schusswaffen erlaubt.
Damals war allerdings noch nicht klar, welche Technologie dabei zum Einsatz kommen soll.
Das belgische Unternehmen FN Herstal hatte im Juni 2002 den ersten Prototypen einer intelligenten Waffe präsentiert. Die Entwicklung wurde mit 20 Millionen USD von der US-Regierung gefördert.
Das System identifiziert seinen rechtmäßigen Besitzer mit Hilfe eines kleinen elektronischen Geräts, das dieser bei sich trägt.
Der Amerikaner Ivan Grow hat sich eine Technik patentieren lassen, die das Projektil einer Waffe während des Abfeuerns mit mehreren Strichcodes versehen soll.
Dadurch soll es für die Ballistiker in Zukunft einfacher werden, eine Kugel der zugehörigen Waffe und somit dem Besitzer zuzuordnen.
