21.08.2004

GO EAST

Apples iPod will die Welt erobern

Nach den USA und Europa erlebt Apples iPod derzeit auch in Japan einen Boom und entwickelt sich zum Kult-Objekt. Tokios Straßen sind vollgepflastert mit Werbung für den digitalen Musikplayer, Fernseh-Spots bewerben den iPod als Mode-Trend.

Nachdem Apple Ende letzten Jahres einen Shop in Tokio eröffnet hat, wird noch diesen Monat ein weiteres Geschäft in Osaka eröffnet. Als im Juli der iPod mini gelauncht wurde, standen Tausende Menschen vor dem Apple-Store Schlange, die Wartezeit für das kleinere Modell beträgt mittlerweile mehrere Wochen.

Laut Marktstudien sind sechs von den acht meistverkauftesten Musik-Playern in Japan iPod-Modelle. Accessoires wie etwa Taschen sind ebenfalls ein Verkaufsschlager.

Schwerer Start für Sony

Diese Entwicklung geschieht sehr zum Leidwesen von Sony, der erst vergangenen Monat seinen Network-Walkman präsentierte, eine weitere Konkurrenz zum iPod, die einen schweren Start hat.

Vor allem, weil Apple in Japan noch nicht einmal seinen iTunes-Shop eröffnet hat. Die Musik-Download-Plattform soll voraussichtlich Anfang nächsten Jahres gelauncht werden, die Preise sollen ähnlich dem 99-Cent-Modell in Europa und den USA angesetzt werden.

Dies könnte eine Veränderung für Japans digitalen Musikmarkt bedeuten, wo kommerzielle Downloads derzeit rund 250 Yen [1,9 Euro] kosten.

Laut Angaben des Verbandes der japanischen Musikindustrie laden etwa 2,4 Millionen Japaner Musik aus dem Netz, die meisten davon illegal.

Boom in arabischen Staaten

Auch in den arabischen Staaten entwickelt sich der iPod derweil zum Renner. Nach einem Bericht der in Dubai erscheinenden Gulf News wurden im laufenden Jahr bereits 25 bis 30 Prozent mehr iPods in den arabischen Ländern verkauft als im Jahr zuvor.

Gulf News bezieht sich dabei auf Berechnungen der Arab Business Machine, des Apple-Vertriebspartners im Nahen Osten. Absolute Zahlen wurden nicht bekannt gegeben.

Besonders in den Golfstaaten stoße der iPod auf enormes Interesse, sagte ABM-Manager Elias Abou-Rustom. "Der jüngste Deal mit Motorola wird dem Absatz der digitalen Musik-Player einen weiteren Anstoß geben", erklärte Abou-Rustom.

In den USA als Werbegeschenk

Wer über eine Postanschrift in den USA verfügt, kann den iPod nun sogar kostenlos beziehen.

In einer ungewöhnlichen Marketingkampagne verschenkt FreeiPods.com die Musik-Player an Nutzer, die sich bereit erklären, ein Werbeangebot in Anspruch zu nehmen und fünf weitere Probe-Kunden zu werben.

Die Aktion wird von der Werbefirma GratisInternet durchgeführt, die pro angeworbenen Kunden eine Kopfprämie des Auftraggebers erhält.

GratisInternet-Geschäftsführer Peter Martin erklärt im Interview mit "Wired": "Ich verstehen, dass die Leute skeptisch sind. Aber es ist kein Betrug. Es ist 100 Prozent seriös." Wie sich diese Aktion allerdings rechnen kann, erklärte Martin nicht.

Bisher wurden laut GratisInternet bereits 2.500 iPods ausgeliefert, durch die zahlreiche Medienberichterstattung dürften inzwischen aber weit mehr Anmeldungen vorliegen.