Biometrie setzt sich im Alltag fest
Biometrie, ursprünglich als Zutritts-Kontrolle für Hochsicherheitszonen entwickelt, zieht nun vermehrt ins tägliche Leben ein.
Wer die neu eröffnete Freiheitsstatue, die zwei Jahre lang für Besucher geschlossen war, in New York besuchen und seine Sachen zuvor in einem Schließfach unterbringen will, muss dazu seinen Fingerabdruck abgeben.
Die Schließfächer wurden aufgrund neu erlassener Sicherheitsmaßnahmen nach dem 11. September installiert, wonach große Pakete nicht mehr zur Freiheitsstatue mitgenommen werden dürfen.
Der Betreiber entschloss sich dabei für ein Schlüsselloses System, da die Besucher zu oft Schlüssel verlieren würden. Die gelieferten Daten sollen nicht gespeichert oder weitergegeben werden.
In den USA zieht Biometrie bereits weite Kreise. Das Hotel Nine Zero in Boston lässt die Gäste seiner Cloud Suite, die 3.000 Dollar pro Nacht kostet, nur über einen Irisscan betreten und wieder verlassen. Bei der Handelskette Piggly Wiggly kann man im Süden der USA bereits mit seinem Fingerabdruck zahlen.

Fingerprint-Sensor für Handys
Doch auch im täglichen Gebrauch soll Biometrie nach den Vorstellungen der Hersteller den Anwendern mehr Sicherheit bringen. LG hat vor kurzem ein Handy vorgestellt, dass nur mit dem passenden Fingerabdruck nutzbar ist.
Der koreanische Hersteller Pantech hat mit dem "Pantech GI100" ebenfalls ein solches Handy vorgestellt, dass neben Asien und dem Mittleren Osten auch hier zu Lande auf den Markt kommen soll.
Der Fingerabdruck wird bei dem Handy nicht nur als Zugangskontrolle eingesetzt, sondern kann auch für die Schnellwahlfunktion und als Steuerung bei Spielen verwendet werden.
Daneben besitzt das Handy bei einem Gewicht von 82 Gramm eine 1,3 Megapixel-Kamera mit integriertem Blitz sowie zwei TFT-LCDs. Die Sprechzeit beträgt drei Stunden, Standby bis zu 200 Stunden.

Biometrie zum Reisen
Ab dem nächstem Jahr wird Biometrie auf noch breiterer Front Einzug halten, wenn Europa und die USA ihre Reisedokumente mit einem Chip versehen, auf dem biometrische Daten gespeichert werden.
Erste Erfahrungen mit dem dafür notwendigen Prozedere können USA-Reisende bereits jetzt schon sammeln. Wer für seine Reise in die USA ein Visum benötigt, muss dafür ab dem 23. August persönlich im US-Konsulat in Wien erscheinen und einen Abdruck seines linken und seines rechten Zeigefingers auf dem Scannergerät hinterlassen, gab das Konsulat diese Woche bekannt.
Auch ohne Visum müssen zudem ab September alle in den USA ankommenden Personen bei der Einreise ihre Fingerabdrücke einem Scan unterziehen.