03.04.2000

TROUBLE

Bildquelle: ms

Nasdaq und Richter haben das Wort

Nachdem am Samstatg bekannt wurde, dass es im Kartellverfahren gegen Microsoft keine gütliche Einigung geben wird, entscheiden ab heute zunächst die Börsen und wahrscheinlich schon im Laufe der Woche Richter Jackson mit einem Urteil über Microsofts Zukunft.

Börsen-Analaysten gehen allgemein davon aus, dass die MS-Notierungen rund 10 Prozent unter dem Preis vom Handelsende am Freitag [106,25 Dollar] wieder in den Markt einsteigen wird.

Vor allem durch die kurzfristige Verschiebung des Urteils hatten die meisten Händler an einen Vergleich im Verfahren geglaubt, was den MS-Kurs deutlich steigen ließ.

Der Schlichter Richter Richard Posner hat inzwischen indirekt Micorosofts Position bekräftigt, wonach die Uneinigkeit der verschiedenen Regierungsvertreter zumindestens Mitschuld am Scheitern der Verhandlungen war.

Posner betonte, dass die Verhandlungen nicht an mangelnder Bereitschaft Microsofts oder der Bundesregierung zur Verständigung gescheitert seien - die beteiligten 19 US-Staaten erwähnte er in diesem Zusammenhang aber nicht.

Auch mit seinem Hinweis auf den vertraulichen Charakter der Verhandlungen scheint Posner die Regierungsvertreter anzusprechen: Er kritisierte Verstöße dagegen und gezielte Fehldarstellungen des Verlaufs.

Entgegen Medienberichten seien die Gespräche über vier Monate intensiv geführt worden. Die gezielten Indiskretionen waren aber nach ihrem Inhalt jeweils von den Regierungsvertretern lanciert worden.