Japans Elektronikmarkt im Aufwind
Japans Elektronikmarkt steht eine Wachstumsphase bevor: Laut aktuellen Studien könnte der Gesamtumsatz im Jahr 2008 ein Volumen von 200 Milliarden Euro überschreiben.
Vor allem die Heim- und Unterhaltungselektronik soll als Wachstumsmotor fungieren. Heuer wurde ein Wachstum von 6,5 Prozent erzielt - noch sind sich Experten nicht sicher, ob es sich um einen temporären Wachstumsschub oder einen längerfristigen Aufschwung handelt. Die Anzeichen mehren sich jedoch, dass dem aktuellen Aufwärtstrend eine längere Lebensdauer beschieden sein wird.
Mehrere Wachstumssparten
Anders als bei den Wachstumsphasen der letzten Jahrzehnte sind es
diesmal gleich mehrere Sparten, die stark wachsen. So ist auch bei
einem unerwarteten Wegbrechen eines Trends der Sektor weniger
gefährdet.

Vier Technologien rücken derzeit besonders ins Rampenlicht: Digicams, TV-Geräte inklusive Flat Screens, Navigationssysteme und DVD-Player/Recorder. Auch Computer werden verstärkt nachgefragt, sie machen aber einen immer geringeren Anteil am Gesamtumsatz der japanischen Elektronikindustrie aus. Konkret stammten von April 2003 bis März 2004 elf Prozent des Elektronikumsatzes von PCs.
Die Nachfrage nach TV-Geräten ist unverändert hoch: Der Wert der in Japan hergestellten Geräte stieg scharf um 45 Prozent auf umgerechnet 3,7 Milliarden Euro. Wachstumstreiber sind hier klar die Flat Screens - zunehmend wird die LCD-Technologie den herkömmlichen Plasmadisplays vorgezogen.
Handy kostet durchschnittlich 250 Euro
Der Wert der produzierten Handys überstieg erstmals die der
Rekordjahre 2000/2001. Insgesamt wurden 15,4 Milliarden Euro auf
diesem Sektor umgesetzt. Der durchschnittliche Preis pro Gerät ist
ebenfalls im Steigen begriffen, da die Handys zunehmend mit neuen
Funktionen ausgestattet werden. Im März 2004 erreichte der Preis pro
Gerät erstmals 250 Euro.

Auch der Digicam-Sektor hat in Japan ein Rekordjahr hinter sich: Es wurden 30 Prozent mehr umgesetzt - insgesamt 4,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig fällt der Durchschnittspreis pro Einheit rapide. Bis 2006 soll der Markt jährlich um rund 26 Prozent wachsen. Experten zufolge müssen sich die Hersteller zunehmend auf ihre High-End-Modelle konzentrieren, um sich von den immer besser werdenden Kamerahandys abzuheben.