25.06.2004

VISA & CO

Kampf gegen Kreditkartenbetrug im Netz

Die alarmierende Zunahme so genannter "Phishing"-Angriffe sowie die steigende Zahl der Fälle von Identitätsdiebstahl zwingt die Kreditkartenfirmen nun zu reagieren.

Am Dienstag hatte Mastercard in den USA angekündigt, in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen NameProtect Internet-Betrüger jagen zu wollen.

Visa versucht nun mit einem Passwort den Einkauf per Kreditkarte im Internet sicherer machen. In den kommenden Wochen werden die ersten Banken in Deutschland ihren Kunden das neue System anbieten, teilte Visa International am Freitag in Frankfurt mit.

"Das Betrugsrisiko wird dadurch um schätzungsweise 80 Prozent verringert", sagte ein Sprecher. Im Internet seien Betrügereien 19 Mal häufiger als im übrigen Zahlungsverkehr per Plastikkarte.

Durch "Phishing"-Mails, mit denen Betrüger versuchen, an Kundendaten wie Kreditkartennummer zu gelangen, sind nach Schätzungen des Marktforscher von Gartner in den USA 2003 bereits Schäden in Milliardenhöhe entstanden.

Passwörter gegen Phishing

Für das neue Verfahren kann der Kunde seine Karte weiter benutzen und muss lediglich ein persönliches Passwort bei seiner Bank hinterlegen. Kauft er im Internet ein, muss er neben seiner Kartennummer und dem Gültigkeitsdatum auch sein Passwort angeben.

Erst dann autorisiert die Bank den Vorgang und übermittelt dem Händler die Bestätigung für den Einkauf. "Bei diesem Verfahren geht die Haftung von dem Händler auf die Bank über", hieß es. Im europäischen Ausland werde das System bereits mit Erfolg benutzt.

Visa hat in Deutschland nach eigenen Angaben rund 2600 Mitgliedsbanken. Ende 2003 seien 8,9 Millionen Visa-Kreditkarten in Deutschland im Umlauf gewesen. Mit 42 Prozent Marktanteil ist Visa nach Mastercard die Nummer zwei auf dem deutschen Markt.