06.05.2004

BETRUG

"Phishing" verursacht Milliardenschäden

Durch "Phishing"-Mails, mit denen Betrüger versuchen, an vertrauliche Kundendaten zu gelangen, sind nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Gartner vermutlich Schäden in Milliardenhöhe entstanden.

Allein in den USA habe die Zunahme der "Phishing"-Mails bei Banken und Eigentümern von Kreditkarten im Jahr 2003 einen Schaden in Höhe von 1,2 Milliarden USD verursacht.

Nach Schätzungen von Gartner haben insgesamt 19 Prozent der Attacken Erfolg gehabt, rund elf Millionen erwachsene US-Bürger hätten auf eine Phishing-Mail reagiert. Davon hätten mit 1,78 Millionen Erwachsenen insgesamt drei Prozent ihre finanziellen und persönlichen Daten weitergegeben.

Bedrohung für E-Commerce

Die E-Mails tarnen sich meist als seriöse Nachricht eines Kreditinstituts und fordern den Empfänger auf, seine persönlichen Daten, Passwörter oder PIN-Codes zu aktualisieren. Mit den Daten können die Betrüger dann ungehindert die Konten plündern.

Phishing-Mails haben laut Gartner innerhalb der letzten zwölf Monate dramatisch zugenommen. Rund 76 Prozent der Attacken fanden innerhalb der letzten sechs Monate statt, nur 16 Prozent der Fälle passierten in den sechs Monaten davor.

Avivah Litan, Forschungsdirektor bei Gartner, stuft das Problem als ernst zu nehmend ein. Sollte Phishing nicht deutlich eingedämmt werden, könnte es alle Beteiligten des elektronischen Geschäftsverkehrs betreffen, da das Vertrauen der Kunden nachhaltig zerstört werden könnte.