23.06.2004

WERBEMÜLL

Neue Vorschläge gegen Spam-Mails

Im weltweiten Kampf gegen Spam hat die "Anti-Spam Technical Alliance" [ASTA], mit ihren Mitgliedern wie Microsoft und Yahoo, nun ihre Vorschläge vorgelegt.

Erst im März hatten die ASTA-Mitglieder, dazu zählen auch AOL, Earthlink, Comcast und die britische BT Group, sechs Klagen gegen einige hundert Spammer eingereicht. Nun gehen sie weiter in die Offensive.

In ihren Vorschlägen fordern die Anbieter von Online-Diensten neben rein technischen Maßnahmen auch administrative Schritte von Seiten der ISPs bis hin zum Offline-Setzen von Rechnern, die zum Versenden von Spam verwendet werden.

Vor allem die Authentifizierung von E-Mails durch Sender bzw. Adressaten, wie sie von Microsoft und Yahoo bereits entwickelt werden, scheint den ASTA-Mitgliedern ein Anliegen zu sein.

Limit von 500 E-Mails pro Tag

Für Internet-Service-Provider [ISP], Mail-Anbieter und andere Online-Anbieter schlagen die Firmen Maßnahmen wie das Blocken oder die Limitierung des Ports 25, eine Begrenzung der pro Tag versendbaren E-Mails auf 500 Stück [oder 150 pro Stunde] und die Kontrolle der automatisierten Account-Registrierung vor.

Auch für legitimierte Versender von Werbemails haben sie Tipps parat: Diese sollen unter anderem keine E-Mail-Adressen über SMTP ohne vorherige Genehmigung des Besitzers sammeln und ihren Kunden die Möglichkeit geben, sich von den Werbemails auch abmelden zu können.

Den Usern empfehlen sie die Verwendung von Firewalls und Anti-Viren-Software sowie passenden Spam-Filtern, um den bestmöglichen Schutz gegen die rollende Mail-Welle zu erreichen.

2.000 Dollar pro Jahr und Mitarbeiter

Vor allem in den USA nähern sich die Anteile von unerwünschten Massenmails am Gesamtaufkommen in der Mailbox bedrohlich den 90 Prozent.

Bereits 83 Prozent des Mail-Aufkommens in den USA sollen nach neuesten Studien aus Spam bestehen. Im deutschsprachigen Raum ist es mit Spam-Anteilen um die 50 Prozent zwar noch etwas besser bestellt, doch die Zahlen steigen hier ebenfalls rasant.

Die Topkonzerne in den USA werden durch Spam allein in diesem Jahr mit Kosten in Höhe von fast 2.000 Dollar pro Mitarbeiter konfrontiert sein. Spam kostet nach dieser Rechnung drei Prozent der Arbeitszeit.

Eine Studie der Marktforscher IDC bilanziert hingegen, dass die täglich für Spam aufgewendete Zeit bereits bei fünf bis zehn Minuten liegt.