23.06.2004

ABFINDUNGEN

Showdown im Mannesmann-Prozess

Im Mannesmann-Prozess haben am Mittwoch die Staatsanwälte voraussichtlich zum letzten Mal das Wort.

Zwei Tage lang wollen sie mit ihrem Schlussplädoyer versuchen, das Düsseldorfer Landgericht umzustimmen und es doch noch von der Schuld der Angeklagten überzeugen.

Alles andere als Freisprüche für Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, den früheren Mannesmann-Konzernchef Klaus Esser und ihre vier Mitangeklagten wäre in dem Strafprozess um Millionenprämien an Manager eine Überraschung.

Zuletzt hatten auch die drei Ankläger ihren Widerstand gegen ein rasches Ende des Verfahrens praktisch aufgegeben. Selbst einen Teilerfolg - die Aufnahme eines weiteren Anklagepunktes - ließen sie ungenutzt und verzichteten auch auf weitere Zeugen.

Richterspruch Ende Juli erwartet

Seit Beginn des Verfahrens am 21. Jänner vernahm die deutsche Wirtschaftsstrafkammer an 32 Verhandlungstagen 55 Zeugen.

Am 32. Verhandlungstag vergangenen Mittwoch wurde die Beweisaufnahme endgültig abgeschlossen. Bis zum Urteil dürften allerdings noch mehrere Wochen vergehen:

Es gilt als wahrscheinlich, dass die zwölf Verteidiger der sechs Angeklagten mindestens drei, vielleicht auch vier Verhandlungstage für ihre Schlussvorträge benötigen. Mit einem Richterspruch Ende Juli wäre der Mannesmann-Prozess fast noch im Zeitplan: Ursprünglich hatte Richterin Koppenhöfer Verhandlungstermine bis Ende Juni anberaumt.