Showdown im Mannesmann-Prozess
Im Mannesmann-Prozess haben am Mittwoch die Staatsanwälte voraussichtlich zum letzten Mal das Wort.
Zwei Tage lang wollen sie mit ihrem Schlussplädoyer versuchen, das Düsseldorfer Landgericht umzustimmen und es doch noch von der Schuld der Angeklagten überzeugen.
Alles andere als Freisprüche für Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, den früheren Mannesmann-Konzernchef Klaus Esser und ihre vier Mitangeklagten wäre in dem Strafprozess um Millionenprämien an Manager eine Überraschung.
Zuletzt hatten auch die drei Ankläger ihren Widerstand gegen ein rasches Ende des Verfahrens praktisch aufgegeben. Selbst einen Teilerfolg - die Aufnahme eines weiteren Anklagepunktes - ließen sie ungenutzt und verzichteten auch auf weitere Zeugen.
Niederlage zeichnet sich ab
Die Niederlage für die Staatsanwaltschaft in dem
schlagzeilenträchtigen Wirtschaftsprozess zeichnet sich spätestens
seit dem 31. März ab. Damals machte die Vorsitzende Richterin
Brigitte Koppenhöfer deutlich, dass sie nach gut zweimonatiger
Hauptverhandlung in den Millionenzahlungen an aktive und frühere
Mannesmann-Vorstände keine strafbare Handlung im Sinne des
Untreuevorwurfs der Anklage sieht.

Richterspruch Ende Juli erwartet
Seit Beginn des Verfahrens am 21. Jänner vernahm die deutsche Wirtschaftsstrafkammer an 32 Verhandlungstagen 55 Zeugen.
Am 32. Verhandlungstag vergangenen Mittwoch wurde die Beweisaufnahme endgültig abgeschlossen. Bis zum Urteil dürften allerdings noch mehrere Wochen vergehen:
Es gilt als wahrscheinlich, dass die zwölf Verteidiger der sechs Angeklagten mindestens drei, vielleicht auch vier Verhandlungstage für ihre Schlussvorträge benötigen. Mit einem Richterspruch Ende Juli wäre der Mannesmann-Prozess fast noch im Zeitplan: Ursprünglich hatte Richterin Koppenhöfer Verhandlungstermine bis Ende Juni anberaumt.