DVD-Umsätze hängen Kinos ab
Der Erfolg der DVD bei den Konsumenten verändert immer mehr das Geschäftsmodell der Filmindustrie.
Filmliebhaber in den USA haben im ersten Quartal 2004 weit mehr Geld für DVDs ausgegeben als an den Kinokassen. Damit wird das Kino immer mehr zur "Werbung für die DVD".
Das populäre Format verhilft aber auch im Kino wenig erfolgreich Filmen, ob Trash oder Kunst, zum kommerziellen Erfolg. Und auch Klassiker bringen den Studios nun wieder Geld in die Kassen.
4,8 Mrd. USD haben US-Konsumenten im ersten Quartal 2004 für den Kauf oder das Ausleihen von DVDs ausgegeben, wobei der überwiegende Teil der DVDs gekauft wird. Dem stehen nur 1,78 Mrd. USD an Ausgaben an den Kinokassen gegenüber.

Bill auf DVD stirbt sechs Mal
Das Marketing für DVD-Neuheiten wird daher für Filmstudios immer wichtiger. Disney hat für "Finding Nemo" demnach rund 50 Mio. USD nur für das DVD-Marketing ausgegeben.
Der Zeitpunkt für die DVD-Veröffentlichung ist ebenso wichtig wie ein Kinostart. So bringt Miramax die DVD von "Kill Bill Volume 1" zum Kinostart von "Volume 2" und plant ganze sechs verschiedene DVD-Ausgaben zu "Kill Bill".
Für große Filmproduktionen mit einem Budget über 100 Mio. USD mutiert das Kino immer mehr zur "Werbung für die DVD": Die großen Produktionen spielen bereits im Kino meist ihre Kosten wieder ein, die DVD bringt dann die Gewinne.
Für kleine Produktionen ist der Erfolg der DVD aber auch von Vorteil. Die Produktion von Filmen, die aus Sicht der Studios kommerziell wenig Erfolg versprechend sind, wird weniger riskant. Oft verwandeln sich Filme, die im Kino ein Flop waren, nach der DVD-Veröffentlichung zu einem überraschenden kommerziellen Erfolg für das Studio.