In den Startlöchern zur Roboter-Rallye
Am Samstag fällt der Startschuss für die vom US-Verteidigungsministerium ausgeschriebene "Grand Challenge", einer Roboter-Rallye durch die Mojave-Wüste in Kalifornien.
Die "Defense Advanced Research Projects Agency" [DARPA] hat eine Million USD für jenes Team ausgeschrieben, das es in weniger als zehn Stunden schafft, eine Wüstenstrecke von Barstow in Kalifornien nach Primm in Nevada zurückzulegen.
Ob es aber überhaupt ein Team schaffen wird, ist fraglich. Fünf Teams schieden bereits vor den Qualifikationsrunden am Montag und Dienstag aus, somit starten am Samstag 20 Anwärter auf den Sieg.
Nicht jeder zugelassen
Insgesamt 106 Teams hatten sich für die Wüsten-Rallye quer durch
die USA angemeldet. Die teils privaten Teilnehmer arbeiten allesamt
bereits seit Monaten an ihren Vehikeln und haben sich ihr Hobby auch
einiges kosten lassen. Unerwartet wurde der Großteil der Bewerber
wieder ausgeladen und durfte am Rennen nicht teilnehmen. Die
plötzliche Regeländerung betraf vor allem die Bewerber mit geringem
Budget.

Kollektives Versagen beim Probedurchlauf
Bei einem Probelauf am vergangenen Montag versagten alle acht angetretenen Teams bei einem etwas über einen Kilometer langen Hindernislauf mit Ziegeln, Schotterhaufen und Metallstäben.
Nur zwei Teams schafften es hinreichend weit über die Startlinie, die sechs anderen hatten sofort mit mechanischen Problemen zu kämpfen und wollten vor dem nächsten Durchgang Änderungen durchführen. Den nächsten zwölf Teilnehmern ging es am Dienstag nicht viel besser.
Selbst der meistgefürchtete Mitbewerber, das von Intel und Boeing gesponserte Team "Red Star" der Carnegie-Mellon-Universität, kam in zeitliche Bedrängnis, nachdem dessen 1986er-Hummer letzte Woche bei einem Übungslauf umgekippt war und einige Reperaturen an Antennen, Sensoren und anderen Teilen durchgeführt werden mussten.
Fernsteuerung verboten
Größe, Gewicht und Aussehen der teilnehmenden Vehikel stehen
völlig frei. Das Gefährt muss jegliche notwendige Hard- und Software
an Bord haben, außer einem Notstopp, der automatischen Kommunikation
an den Checkpoints und GPS-Signalen ist keine externe Kommunikation
erlaubt. Die Fahrt müssen die Roboter völlig autonom meistern,
Fernsteuerung ist verboten, auch etwaige Reparaturen und das
Betanken müssen ohne Fremdeinwirkung erledigt werden.

Genaue Route noch nicht festgelegt
Erst zwei Stunden vor Start werden die Teilnehmer am Samstag mit einer CD-ROM, welche die genauen Kursdaten beinhaltet, ausgestattet. DARPA-Beamte sehen im Moment noch mehrere Routen zwischen 240 und 340 Kilometern für möglich. Selbst die kürzeste Route verlangt von den Robotern eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 24 Kilometern pro Stunde.
Während des Bewerbs wird jeder Robot-Wettkämpfer von einem DARPA-Fahrzeug begleitet. In diesem sitzt ein Punktrichter, der jederzeit einen "Kill"-Schalter betätigen kann, sollte ein Roboter vom Weg abkommen. Das Rennen wird auch von Helikoptern überwacht.