Angeblich 100 Mio.-Strafe für Microsoft
EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti plant nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus", gegen Microsoft ein Bußgeld von 100 Millionen Euro zu verhängen.
Monti sei zu dem Schluss gekommen, dass der Softwarekonzern seine marktbeherrschende Position mit dem Betriebssystem Windows in unzulässiger Weise ausgenutzt habe, berichtet das Magazin. Die Entscheidung werde offiziell im März bekannt gegeben.
Die EU-Kommission will ihr seit Jahren dauerndes Wettbewerbsverfahren gegen den US-Softwarekonzern Microsoft dem Vernehmen nach bis zum 1. Mai, dem Tag der großen EU-Erweiterung, abschließen. Wie die "Financial Times" ["FT"] berichtet, dürften sich die Brüsseler Behörden in dem bereits seit dreieinhalb Jahren laufenden EU-Wettbewerbsverfahren gegen den US-Konzern entscheiden.

Auflagen
Monti will laut dem Bericht Microsoft des weiteren dazu verurteilen, sein Betriebssystem Windows auch ohne Media Player anzubieten.
Microsoft soll außerdem der Konkurrenz wichtige Informationen zur Verfügung stellen, damit diese Programme erstellen könnten, die problemlos mit Microsoft-Produkten harmonisierten, heißt es weiter.
Monti hatte am Mittwoch dem Europäischen Parlament mitgeteilt, dass die EU-Kommission ihre Kartellprüfung bei Microsoft so gut wie abgeschlossen habe. Die Kommission habe eine vorläufige Entscheidung getroffen. Zu deren Inhalt könne er sich jedoch nicht äußern, hatte er gesagt.
Die Kommission wirft Microsoft vor, konkurrierende Software mit Hilfe einer wettbewerbsschädlichen Geschäftsstrategie aus dem Markt zu verdrängen. US-Politiker und Lobbyisten werfen der EU vor, Microsoft auf kaltem Wege zu enteignen und europäischen Firmen einen Vorteil zu verschaffen.