23.01.2004

ORACLE

US-Behörde gegen PeopleSoft-Übernahme

Die geplante feindliche Übernahme des US-Software-Unternehmens PeopleSoft durch den Konkurrenten Oracle steht offenbar kurz vor dem Aus.

Wie das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, erwägt das US-Justizministerium die Ablehnung des Deals aus kartellrechtlichen Gründen.

Die endgültige Entscheidung soll aber nicht vor Ende Februar getroffen werden. Oracle wird noch eine Chance zur Vorbringung seiner Argumente erhalten.

Ewige Geschichte

Mit der Vorstandswahl bei PeopleSoft in diesem Frühjahr könnte die Übernahmeschlacht um das Unternehmen aber auch in eine weitere Runde gehen.

Nach Angaben des "WSJ" versucht Oracle durch die Nominierung von fünf Kandidaten für den Vorstand bei PeopleSoft die Entscheidungsmehrheit zu übernehmen, um das Unternehmen dadurch zur Einwilligung in die Übernahme zu bewegen.

Im Juni 2003 hatte Oracle 5,1 Mrd. USD für PeopleSoft geboten und bis Juli sein Übernahmeangebot auf 7,3 Mrd. USD hochgeschraubt. PeopleSoft versucht seitdem hartnäckig, die Übernahme zu verhindern, und klagte unter anderem im Juni vor einem kalifornischen Gericht wegen unfairer Wettbewerbspraktiken. Kartellrechts-Kommissionen in Europa und den USA beschäftigen sich seit längerem mit dem Fall. Nun sieht es so aus, als ob die Übernahme demnächst vom US-Justizministerium verhindert werde.