Telecom Italia trennt sich von TA-Anteil
Die Telecom Italia [TI], seit 1998 Miteigentümer der Telekom Austria (TA), hat sich von ihrer Restbeteiligung an Österreichs größtem Telekom-Konzern endgültig getrennt.
Wie die TA Mittwochabend bestätigte, haben die Italiener ihren 14,8 Prozent-Anteil - 73,9 Millionen Aktien - zu 10,55 Euro je Stück verkauft.
Der Verkauf - er spült knapp 780 Mio. Euro in die Kassen der TI - erfolgte über eine Privatplatzierung an institutionelle Anleger.
Bereits im November 2002 hatte die TI ihren TA-Anteil von 29,8 auf 14,78 Prozent reduziert.
Am Mittwoch endete die mit der Begebung der Umtauschanleihe durch die ÖIAG in Kraft getretene Behaltefrist der TA-Aktionäre TI und ÖIAG.

ÖIAG könnte ab 1. Juni verkaufen
Theoretisch könnte nun auch die ÖIAG [die Staatsholding hält aktuell 47,2 Prozent] den gleichen Prozentsatz wie die TI verkaufen.
"Wir haben mit der TI eine Behaltefrist bis 31. Mai vereinbart", so ÖIAG-Pressesprecherin Viktoria Kickinger.
Wann genau die ÖIAG weitere TA-Anteile und in welchem Ausmaß verkaufen wird, ließ Kickinger offen
In Finanzkreisen war in den vergangenen Tagen zu vernehmen, dass man nach dem Ausstieg der Italiener derzeit nicht mit einer Anteilsabgabe durch die ÖIAG rechne.
Ein Verkauf von Anteilen könnte nach einer zu vereinbarenden Lock-up-Periode nach dem Verkauf der Anteile durch die TI erfolgen.
Im vergangenen Sommer hatte die ÖIAG fünf Prozent der Aktien einer Wandelanleihe zu einem Fixpreis von 13 Euro unterlegt.

Analysten erfreut
Wilhelm Rasinger, Chef des Interessenverbandes für Anleger [IVA], goutiert den Verkauf als "erfreuliche Entwicklung der TA hin zu einer Publikumsgesellschaft". Außerdem beende der Verkauf das "Italien-Abenteuer der TA" endgültig.
Auch Konrad Sveceny, Analyst bei der Erste Bank, zeigte sich erfreut, wenn auch nicht überrascht über das rasche Vorgehen der TI.
Für die Aktie sollte das Auftrieb bedeuten - der Aktienüberhang sei weg und durch das angekündigte Aktienrückkaufprogramm der TA könne von einer guten Stabilisierung ausgegangen werden.
Zum weiteren Vorgehen der ÖIAG sagte der Analyst, dass man wohl nach einer Lock-up-Periode im Herbst 2004 mit einer weiteren Platzierung von TA-Aktien rechnen könnte.
Swisscom will nicht zugreifen
Die Swisscom, die im vergangenen Jahr noch Interesse an der TA
signalisiert hatte, gab bekannt, keine TA-Aktien von der TI zu
kaufen. Man sei grundsätzlich nur an Mehrheiten interessiert, so
eine Sprecherin.
