Tiscali sucht neuen Geschäftsführer
Entgegen seiner Ankündigung trennt sich Geschäftsführer und Firmengründer Renato Soru auf Grund seiner politischen Ambitionen nun doch vom italienischen Telekommunikationsunternehmen Tiscali.
"Wir suchen einen Geschäftsführer mit internationaler Erfahrung, da wir nur 20 Prozent unseres Umsatzes in Italien erwirtschaften", so der Finanzdirektor von Tiscali, Massimo Cristofori.
"Der neue Geschäftsführer könnte ruhig kein Italiener sein. Sollte es sich um einen Ausländer handeln, müsste er eine sehr starke internationale Kompetenz haben", so Cristofori weiter.
Der 46-jähriger Soru, unter anderem an der österreichischen EUNet beteiligt, will mit einer eigenen Liste die Präsidentschaft der Region Sardinien übernehmen. Der gebürtige Sarde will an der Spitze einer Mitte-Links-Koalition das Bündnis um Ministerpräsident Silvio Berlusconi herausfordern.

Keine Verhandlungen über AOL
Tiscali sei nach wie vor an der Übernahme des deutschen Internet-Dienstleisters freenet.de interessiert, so Cristofori. "Wir glauben allerdings, dass diese Gesellschaft überbewertet ist", sagte der Tiscali-Manager. Er dementierte dagegen Verhandlungen für den Erwerb der europäischen Aktivitäten der AOL-Gruppe, die verkauft werden sollen.