MS lobt EU-Anhörung als "positiven Schritt"
Im Wettbewerbsstreit mit der EU-Kommission hat das US-Software-Unternehmen Microsoft die dreitägige Anhörung über seine Geschäftspraktiken in Brüssel als "positiven Schritt zu einer ernsthaften Lösung" bezeichnet.
Microsoft sei entschlossen, zu einer positiven Lösung des Konflikts beizutragen, teilte das Unternehmen in Brüssel mit.
Das dreitägige Aufeinandertreffen mit konkurrierenden Computerfirmen sei "besonders nützlich" gewesen und habe eine Annährung gebracht. In einigen Gebieten sehe Microsoft Möglichkeiten, die "Differenzen" zu verringern.
Prüfung seit Februar 2000
Die EU-Wettbewerbshüter prüfen schon seit Februar 2000 Vorwürfe
illegaler Geschäftspraktiken von Microsoft. Die Vorwürfe umfassen
die Übertragung der marktbeherrschende Stellung bei PCs auf Server,
sowie die Verdrängung anderer Software-Anbieter aus dem Geschäft.

RealNetworks und Sun
Am letzten Tag der Anhörung hat nach Angaben aus informierten Kreisen der Mitbewerber RealNetworks demonstriert, dass Microsoft sein Windows-Betriebssystem nicht ausschlachten muss, um die Forderungen der EU zu erfüllen.
RealNetworks zeigte bei der nicht öffentlichen Anhörung eine "eingebettete Windows XP"-Version, um zu demonstrieren, dass das Betriebssystem auch ohne Media Player arbeiten kann.
Der Tagesordnung zufolge sollte außerdem noch das Unternehmen Sun Microsystems, das sich ebenfalls durch Microsoft beeinträchtigt fühlt, seine Argumente vortragen.
Bei der Anhörung warf der Branchenverband CCIA Microsoft vor, Kunden und Konkurrenten unter Druck zu setzen, damit sie in Brüssel keine Aussage machten.
