11.11.2003

KOLPORTIERT

Oracle will PeopleSoft-Anbot zurückziehen

Der US-Softwarekonzern Oracle erwägt wegen des Streits über Lizenzgebühren die Aufgabe seines Übernahmeangebots für Konkurrent PeopleSoft.

Das gelte für den Fall, dass PeopleSoft das Angebot aufrechterhält, bei einer Übernahme seinen Kunden Lizenzgebühren zu erstatten, berichtete das "Wall Street Journal". Oracle selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Dem Bericht zufolge hat Oracle ein Gericht im Bundesstaat Delaware aufgefordert, schneller eine Entscheidung über eine Verfügung gegen das Erstattungsprogramm von PeopleSoft zu treffen.

PeopleSoft hatte seinen Kunden eine Erstattung in zwei- bis fünffacher Höhe ihrer Lizenzgebühren angeboten, sollte ein Käufer des Unternehmens bestimmte Bedingungen nicht erfüllen.

800 Mio. USD Haftungssumme

PeopleSoft zufolge hat nach einem überarbeiteten Erstattungsprogramm die Haftungssumme Ende des dritten Quartals nahezu 800 Mio. USD betragen.

Nach dem überarbeiteten Programm soll die zwei- bis fünffache Summe der Lizenzgebühr erstattet werden, wenn PeopleSoft innerhalb von zwei Jahren übernommen werden sollte. Im ursprünglichen Programm betrug die Frist dafür ein Jahr.

In der vergangenen Woche waren auch acht PeopleSoft-Aktionäre wegen dieses "Kundensicherungs-Programms" vor Gericht gezogen. Der Vorstand habe mit dieser Aktion gegen seine Treuhandpflicht verstoßen, lautet ihr Vorwurf.