10.10.2003

KARTELLSTREIT

EU gewährt Microsoft letzte Frist

Die EU-Kommission hat Microsoft eine letzte Frist von zwei Wochen gesetzt, um eine Stellungnahme in dem seit drei Jahren laufenden Kartellverfahren abzugeben.

Damit hat sich der Softwarekonzern eine Abfuhr geholt, denn ursprünglich wollte Microsoft zwei zusätzliche Monate haben, um sich zu den Vorwürfen zu äußern, berichtet das "Wall Street Journal".

Eine Microsoft-Sprecherin nannte das Vorgehen der EU enttäuschend.

Monti will Verfahren zu Ende bringen

Das Hearing soll nun am 12. und 13. November stattfinden und bei Bedarf eventuell noch um einen Tag verlängert werden.

Die Kommission ermittelt bereits seit vier Jahren gegen Microsoft, ein Verfahren wurde schließlich im Jahr 2000 eingeleitet. Im Kern geht es um den Vorwurf des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung.

Im Falle einer Verurteilung drohen dem Konzern strenge Auflagen bezüglich seines Betriebssystems sowie Strafen in der Höhe von bis zu drei Mrd. Euro.

Nach Meinung von beteiligten Rechtsanwälten will EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti das Verfahren auf alle Fälle bis zum Ende seiner Amtszeit im November kommenden Jahres abschließen und keine endlose Untersuchung zurücklassen.