26.09.2003

PRO MICROSOFT

Patentstreit schart Konkurrenz hinter MS

Nachdem Microsoft nach einer verlorener Patentklage mögliche Änderungen an seiner Browsersoftware Internet Explorer angekündigt hat, bekommt der Konzern Unterstützung von ungewöhnlicher Seite:

Eine Reihe von IT-Managern, darunter auch Vertreter von Sun, trafen sich diese Woche auf Initiative des World-Wide-Web-Konsortiums in Macromedias Hauptquartier, um die möglichen Konsequenzen aus der Patentklage Eolas gegen Microsoft, die auf eine Lizenzpflicht für übliche Plug-ins hinausläuft, zu besprechen.

Während die Runde allerdings zu fast allen anderen Gelegenheiten das Vorgehen von MS kritisch beobachtet, ist es dieses Mal genau umgekehrt: Eolas Patent, welches das Einbetten von Objekten in verteilte Hypermedia-Dokumente schützt, wird als gemeinsame Bedrohung wahrgenommen, die es zusammen mit Microsoft abzuwehren gilt.

Einflussnahme oder Plan B

Bei dem Treffen wurde offensichtlich auch darüber beraten, wie man man auf Mike Doyle, der Besitzer und zugleich einziger Mitarbeiter von Eolas ist, Einfluss nehmen könnte, damit es zu einer gütlichen Einigung kommt.

Dabei soll Doyle davon überzeugt werden, dass er keinen Kampf gegen einen dreisten Monopolisten führt, sondern eine ganze Industrie in Gefahr bringt. Dafür werden durchaus Chancen gesehen, da Doyle bei seiner Klage auch altruistische Motive verfolgen und nicht nur auf eine Entschädigung aus sein soll.

Da Microsoft auch im Falle einer erneuten Niederlage vor der Berufungsinstanz keine Lizenzgebühren zahlen, sondern den Internet Explorer ändern will, wollen die Konkurrenten in diesem Fall kooperieren, um eine Lösung zu finden, die auch Suns und Macromedias Software berücksichtigt.