ICANN gegen VeriSigns "Sitefinder"
Das neue "Service" der Firma VeriSign, mit dem alle [Fehl-]Abfragen von nicht existenten ".com"- und ".net"-Domains auf die Suchmaschine "Sitefinder" umgeleitet werden, hat jetzt die ICANN zum Einschreiten veranlasst.
Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers prüft derzeit, ob die eingegangenen Beschwerden über den "Sitefinder" berechtigt sind und dieser die Funktion des DNS-Betriebs [Domain Name Service] beeinträchtigt.
Die Organisation appelliert zudem an VeriSign, den "Sitefinder" freiwillig abzustellen, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Konkurrenz klagt
Der "Sitefinder" hat aber auch schon die Konkurrenz auf den Plan gerufen: Popular Enterprises, ein in Florida und Tennessee ansässiger Domain-Händler, der auch eine Suchmaschine namens "Netster" betreibt, hat Verisign am Freitag geklagt.
Die automatische Umleitung aller fehlgeschlagenen Anfragen auf VeriSigns Sitefinder-Dienst komme dem unfairen Ausnützen einer marktbeherrschenden Stellung gleich und verstoße gegen das US-Kartellgesetz, so ein Sprecher von Popular Enterprises.
Durch diese Manipulation an der Infrastruktur des Internets würden andere Betreiber von Suchdiensten wie Microsoft, AOL und eben auch Netster massiv geschädigt, so der Sprecher weiter. Der Streitwert der Klage beträgt 100 Millionen USD, eine einstweilige Verfügung wurde gleichfalls beantragt.
