Patch gegen VeriSigns "Trash-Klau"
Gegen die kürzlich gestartete Suchmaschine namens "Sitefinder", auf die VeriSign, Verwalter der ".com"- und ".net"-Domains, falsch eingegebene Adressen umleiten will, regt sich nun erster Widerstand.
Das Internet Software Consortium [ISC] hat reagiert und bietet einen Patch für den DNS-Server BIND 9 [Berkeley Internet Name Domain] an, der verhindert, dass die "Vertipper" auf VeriSigns Site führen.
Das hatte nach Berichten zu einigen Problemen geführt, unter anderem bei Spam-Filtern auf Mail-Servern. Diese überprüfen üblicherweise, ob die Absender-Domain gültig ist oder nicht. Statt wie bisher einen Fehler anzuzeigen, wurden die Spamfilter zu Sitefinder umgeleitet.
Laut VeriSign werden täglich rund 20 Millionen Adressen mit ".com" oder ".net" falsch eingetippt. Derzeit erhalten die Surfer entweder schlicht eine Fehlermeldung oder sie werden auf Suchseiten von Microsoft oder AOL weitergeleitet.

Bedenken von ICANN
Nicht nur die kommerzielle Konkurrenz betrachtet das neue VeriSign-Service skeptisch, auch die Internet-Verwalter der ICANN [Internet Corporation for Assigned Names and Numbers] äußerten bereits Bedenken:
"Das Service könnte gegen etablierte Internet-Standards verstoßen", kommentierte der ICANN-Vorsitzende Vincent Cerf.
VeriSign sieht sein neues Service unterdessen vor allem als Dienst am Surfer, dem angeblich zukünftig Verwirrungen erspart blieben.
