10.09.2003

DAUERSTREIT

"Migration auf Linux meist zu kostspielig"

Die Debatte über die Betriebssystemwahl zwischen Windows und Linux wird derzeit jeden Tag mit einer Studie neu belebt:

Nachdem am Dienstag eine von Microsoft finanzierte Untersuchung bekannt wurde, die Windows Kostenvorteile zuschreibt, erhält der Konzern am Mittwoch Schützenhilfe vom Marktforschungsinstitut Gartner:

Die Martkforscher kommen zu dem Schluss, dass Linux, was die Kosten betrifft, keine effektive Alternative für die meisten Unternehmen darstellt.

Einschränkungen

So ist es laut Gartner bei Servern, die nur mit einer bestimmten Aufgabe betraut sind, relativ einfach und billig, auf Linux zu wechseln. Bei PCs, auf denen mehrere Applikationen installiert sind, wird es laut Gartner teuer, denn alle Windows-Anwendungen müssen ausgewechselt oder umgeschrieben werden.

Deshalb habe es nur in ganz wenigen Fällen Sinn, PCs auf Linux umzustellen. Dieser exklusive Kreis setze sich aus PCs mit fixen Funktionen wie etwa bei Call-Centern und Datenbanken zusammen.

Was die Gesamtkosten betrifft, sollen Unternehmen laut Gartner darauf achten, dass die Anschaffungskosten nur etwa 20 bis 30 Prozent der Kosten eines Betriebssystems ausmachen.

Den weitaus größeren Brocken bilden demnach aber Arbeitszeit, Schulung und externe Services. Deshalb komme es laut Gartner in den meisten Fällen auch billiger, eine neuere Version von Windows zu erwerben, als sich auf Linux einzulassen.

Dauerthema

Erst am Dienstag wurde eine weitere Studie bekannt, mit der Microsoft versucht, die Vorteile seines Windows-Betriebssystems zu belegen:

Die vom Konzern selbst in Auftrag gegebene und finanzierte Studie kommt zu dem [nicht wirklich überraschenden] Ergebnis, dass Unternehmen durch den Einsatz von Windows gegenüber Linux bis zu 28 Prozent sparen könnten.

Die von Giga Research durchgeführte Studie verglich die Ausgaben von zwölf Unternehmen, die ein Web-Portal entwickelten, über einen Zeitraum von vier Jahren.

Sieben Firmen verwendeten dabei Windows-Software, die andere Gruppe setzte auf Linux und die Java 2 Enterprise Edition [J2EE].