Waren sollen einzeln verfolgbar werden
Bei einer Konferenz Mitte September soll ein neues System vorgestellt werden, das nach den Plänen seiner Entwickler das bisherige Barcode-System ablösen soll.
Dabei geht es um die genaue Identifizierung der einzelnen Waren, die mit den bisherigen Barcodes nur in Gruppen zusammengefasst werden konnten. Mit EPC [Electronic Product Code] soll es möglich sein, jeder einzelnen Cola-Dose eine eigene Erkennungsnummer zu geben und damit zu verfolgen.
Entwickelt wurde EPC in fünfjähriger Arbeit vom Massachusetts Institute of Technology [MIT] und bildet unter anderem zusammen mit dem Einsatz von Funkchips das EPC Netzwerk, dass in Zukunft die gewohnten Barcodestriche mit einem Funkchip ablösen soll. Erste Spezifikationen sollen bei der Konferenz vorgestellt werden.
Die Konferenz findet vom 15. bis 17. September in Chicago statt, dabei wollen Wissenschaftler des MIT, Vertreter großer Firmen wie Colgate-Palmolive, Kraft oder Procter & Gamble sowie US-Regierungsvertreter über die Pläne und Zukunft der neuen Technologie sprechen.

Vernetzung mit Online-Abfrage
Für Händler und Produzenten bedeutet eine eindeutige Identifizierungsnummer für jede einzelne Ware die bessere Verfolgbarkeit ihrer Waren. In Kombination mit den RFID-Tags, die EPC speichern sollen, könnte dies aber auch bedeuten, dass neben den Konsumgewohnheiten auch Feinheiten wie die beste Regalplatzierung herausgelesen werden könnten.
Durch Vernetzung mit einer Datenbank soll EPC weitaus mehr Information über ein bestimmtes Produkt speichern, als es bisher möglich war.
Zusätzlich zu Preis und Hersteller könnten zudem Informationen über die genaue Ortslage aus einem Netz von Funkchips und Lesegeräten bestimmt werden. Die Information soll dabei im 96-Bit Format gespeichert werden und auch online abrufbar werden.
Veraltetes Barcode-System
In den USA kommt derzeit ein zwölfstelliger Barcode zum Einsatz,
im kommenden Jahr soll aufgrund der Knappheit auf 14 Stellen
umgestellt werden. EPC soll in rund zehn Jahren zum Einsatz kommen.

Imagepflege für RFID-Chips
Derzeit wird vor allem noch an der Entwicklung der Standards gefeilt, damit alle Etiketten, Lesegeräte und die dazugehörige Software von den unterschiedlichen Herstellern entsprechend miteinander funktionieren. Dazu wurde vom Uniform Code Council AutoID gegründet, das die Administration übernehmen soll.
Der US-Händler Wal-Mart soll bereits in naher Zukunft mit dem Einsatz der Technologie beginnen, die Pläne dazu soll Wal-Mart bei der Konferenz bekannt geben.
Derzeit feilen die Händler vor allem an der Beseitigung der Ressentiments von Daten- und Konsumentenschützer. Erste Tests musste Wal-Mart aufgrund von heftigen Konsumentenprotesten bereits stoppen.
Funkchips zur Terrorabwehr
Derzeit versuchen Firmen wie Procter & Gamble von der
US-Heimatschutzbehörde eine entsprechende Nominierung der RFID-Chips
als Anti-Terror-Technologie zu erreichen.
