22.08.2003

TAMPA, FLORIDA

US-Stadt stoppt Biometrie-Projekt

In der US-Stadt Tampa in Florida ist ein umstrittenes Biometrieprojekt nun gescheitert.

Laut Polizeichef Bennie Holder hat sich die Polizei auf Grund mangelnder Ergebnisse entschlossen, den jährlichen Vertrag mit Identix, der Herstellerfirma der Gesichtserkennungssoftware, nicht zu verlängern.

In den zwei Jahren seit Juni 2001, in denen die Kameras installiert waren, konnte keine einzige verdächtige Person mit Hilfe der Kameras identifiziert oder festgenommen werden, so eine Stellungnahme der örtlichen Polizei.

Das Überwachungssystem sollte verdächtige Personen automatisch erkennen: 36 Gesichtserkennungs-Kameras filmten Passanten auf den Straßen und verglichen die Aufnahmen mit einer Kriminellen-Datenbank.

30.000 Fahndungsfotos zum Vergleich

Als Vergleichsbasis standen rund 30.000 Fahndungsfotos von Kriminellen zur Verfügung. In den Testläufen habe das Programm eine 80-prozentige Treffergenauigkeit gehabt, hieß es weiter.

Identix sagte in einer Stellungnahme, man sei mit der Entscheidung der Polizei zufrieden. Die Firma habe immer darauf hingewiesen, dass die Technologie Schutzvorkehrungen bedürfe und dass die Gesellschaft mit der Benützung derselben einverstanden sein müsse.

Tampa war die erste US-Stadt, die ihre Straßen ständig mit Kameras überwachte. Sie hatte das System im Juni 2001 kostenlos von Identix zum Testen erhalten.

Die Kameras selber sollen weiterhin in Betrieb bleiben, jedoch mit menschlicher Bedienung. Die soll laut Polizeisprecher bereits zur Indentifizierung von Kriminellen geführt haben.