Tausende Kläger gegen die Telekom
Das Frankfurter Landgericht hat noch keinen Überblick über die Zahl der Klagen gegen die Deutsche Telekom [DT] wegen des dritten Börsengangs.
Noch immer gingen täglich Hunderte Klagen ein, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag. Normalerweise treffen täglich etwa 40 Klagen bei dem Gericht ein, seit einer Woche seien es pro Tag bis zu 400. Frühestens in zwei Wochen werde die Gesamtzahl feststehen.
Die Verjährungsfrist war am vergangenen Montag abgelaufen. Tausende Anleger werfen der DT falsche Angaben im Börsenprospekt aus dem Jahr 2000 vor und verlangen die Rückzahlung des damaligen Kaufpreises, der zwischen 63,50 und 66,50 Euro lag. Derzeit liegt der Wert der Aktie bei nur noch rund zwölf Euro.
Eine Kanzlei, 5.610 Kläger
Die Wiesbadener Kanzlei Doerr, Kühn, Plück und Thoeren vertritt
nach eigenen Angaben mit 5.610 die meisten Kläger in dieser
Angelegenheit.

130 Seiten Begründung
In einer 130 Seiten umfassenden Begründung werfen die Kläger der DT 27 Fehler im Börsenprospekt vor, darunter etwa die überhöhte Bewertung des Immobilienvermögens.
Die DT und der Bund hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Der Börsengang hatte damals rund 15 Milliarden Euro in die Staatskasse gespült.