Ballerspiele verbessern die Wahrnehmung
Begeisterte Computerspieler haben nun eine neue Ausrede noch mehr Zeit vor dem Rechner zu verbringen:
US-Forscher haben nun herausgefunden, dass Gamer, die regelmäßig Ballerspiele a la "Half-Life" oder "Medal of Honor" oder rasante Action-Knaller wie "Grand Theft Auto III" spielen, eine wesentlich bessere visuelle Auffassungsgabe haben als der Rest der Bevölkerung.
Besonders gut können Spieler laut den Wissenschaftlern einzelne Details in äußerst belebten Szenen erkennen. Auch lassen sie sich von Ablenkungen nicht so leicht aus der Konzentration bringen.
Weiters wurde festgestellt, dass mit ein bisschen Spiel-Training jeder seine visuellen Fähigkeiten verbessern kann.
Psychologische Tests
Die Forscher Shawn Green and Daphne Bavelier von der Universität
von Rochester verglichen bei ihrer Studie Gameliebhaber mit
Spieleverweigerern, indem sie in psychologischen Tests die visuellen
Fähigkeiten beider Gruppen genauer unter die Lupe nahmen.

Visuelle und räumliche Fähigkeiten
In einem Test mussten die Probanden Formen, die in einer Serie von Kreisen eingeblendet wurden, anderen Formen am Bildschirmrand zuordnen. Geübte Spieler lösten diese Aufgabe wesentlich schneller als der nicht-spielende Durchschnitt, besonders je mehr ablenkende Elemente dazugeschalten wurden.
Auch die Aufmerksamkeit und Konzentration wurden auf die Probe gestellt. Die Testpersonen mussten dabei das zweite von zwei schnell aufeinander erscheinenden Symbolen [der Abstand lag zwischen zwei Zehntel und einer halben Sekunde] so flink wie möglich benennen. Auch hier übertrafen die Gamer ihre Spiele-verweigernde Konkurrenz mit Leichtigkeit.
"Videospiele verbessern die visuelle Aufmerksamkeit und das räumliche Vorstellungsvermögen," so die Forscher in ihrem Bericht.
Besser Lernen mit dem richtigen Spiel
Eine britische Studie kam zu dem Schluss, dass Simulationen und
Adventure-Spiele wie "Sim City" und "Rollercoaster Tycoon", bei
denen die Spieler ihre eigene Gesellschaft schaffen oder einen
Vergnügungspark aufbauen, das strategische Denken und die
Planungskompetenz von Kindern erheblich steigert.

Spiele-Training zeigt Erfolge
Um sicherzugehen, wurden die Nichtspieler in zwei Gruppen getrennt und jeweils eine Stunde pro Tag am Computer in "Medal of Honor" oder "Tetris" trainiert. Nach zehn Tagen bestätigten sich in erneuten Tests die Ergebnisse.
Die "Medal of Honor"-Neulinge zeigten signifikante Verbesserungen in der visuellen und räumlichen Wahrnehmung. Bei den "Tetris"-Spielern war keine Veränderung messbar.
Die Forscher kommen so zu dem Schluss, dass künftig Patienten mit beeinträchtigten visuellen Fähigkeiten diese am Computer verbessern könnten.
Auch Soldaten, die ihre Einsätze am Computer üben, kommen besser mit der Verarbeitung von Informationen am Bildschirm zurecht und übertreffen laut Militärexperten ihre Kollegen auch bei der Steuerung von unbemannten Drohnen.