Infineon kann Schulden nur minimal reduzieren
Ergebnis des Anleihenrückkaufs "enttäuschend"
Der Anleihenrückkauf des Halbleiterkonzerns Infineon ist weitgehend fehlgeschlagen. Das Unternehmen gab für den angekündigten Rückkauf von Schuldverschreibungen lediglich 39,3 Millionen Euro aus, wie Infineon in der Nacht zum Dienstag mitteilte.
Das Volumen der Anleihen reduzierte sich damit insgesamt nominal um 52,4 Millionen Euro. Nach den ursprünglichen Plänen wollte Infineon bis zu 150 Millionen Euro ausgeben, um Anleihenanteile im Nominalwert von 200 Millionen Euro oder mehr zurückzuerwerben. Die Analysten von Standard & Poor's nannten das Ergebnis der als finanzieller Befreiungsschlag geplanten Aktion "enttäuschend".
"Dass der von uns angebotene Rahmen für den Anleihenrückkauf nicht voll ausgeschöpft wurde, spiegelt die Einschätzung des Kapitalmarktes über die Finanzkraft unseres Unternehmens wider", erklärte Infineons Finanzvorstand Marco Schröter.
Der Chiphersteller, der für das laufende Geschäftsjahr bei schrumpfendem Umsatz erneut einen Verlust erwartet, ringt um seine Refinanzierung im kommenden Jahr. Durch die jetzt nur in geringem Umfang reduzierte Anleihenlast dürften Staatshilfen wieder wahrscheinlicher werden, die das Unternehmen seit längerem prüft und dabei auf seine Rolle als wichtiger Zulieferer der deutschen Autoindustrie setzt.
(Reuters/dpa)