ÖIAG schweigt zu Emmentaler-Connection
Keine Aussage zum Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus", wonach die Schweizer Swisscom einen zweiten Anlauf für einen Einstieg bei der Telekom Austria [TA] prüfen soll, macht die Staatsholding ÖIAG, die 47,2 Prozent an der börsennotierten TA hält:
"Von uns gibt es überhaupt keine Stellungnahme zu diesem Gerücht", sagte ÖIAG-Sprecherin Viktoria Kickinger am Montag. Im Hinblick auf die Börsennotierung der TA wäre jede Form der Aussage kursrelevant, sagte Kickinger.
Nach "Focus"-Informationen soll die Swisscom ihre Verhandlungen direkt mit der ÖIAG führen. "Wir prüfen erneut ein Angebot", werden in dem Magazinbericht Verhandlerkreise zitiert. Die Swisscom wolle sich jedenfalls nicht mit dem Kauf des 15-Prozent-Anteils der Telecom Italia an der TA begnüngen. "Sie wollen immer mindestens 51 Prozent der Aktienanteile", wird ein Insider zitiert.

Vodafone als Link
Einen ersten Anlauf der Swisscom, bei der TA einzusteigen, hat es heuer bereits gegeben. Im April sind diese Gespräche aber geplatzt. Ein Naheverhältnis zwischen TA und Swisscom besteht bereits insofern, als der an Swisscom beteiligte britische Mobilfunkgigant Vodafone D2 mit der mobilkom austria beim Austausch mobiler Datendienste kooperiert.
Swisscom war in Österreich bereits einmal - gemeinsam mit Landesenergieversorgern und Raiffeisen - beim Wiener Telefon- und Internet-Betreiber UTA beteiligt, hat ihre Anteile von 45,5 Prozent aber vor rund einem Jahr an VÖTB [Vereinigte Telekom Österreich Beteiligungs GmbH] verkauft.
Die TA steht auf der Privatisierungsliste der Regierung und soll laut Ministerratsbeschluss vom 1. April 2003 "bis zu 100 Prozent" verkauft werden. Telecom Italia, die noch 14,7 Prozent an der TA hält, soll sich davon bis 2004 zurückziehen. Einem internen Abkommen zufolge könnte die ÖIAG den Anteil in Tranchen von fünf Prozent - beginnend mit heurigem September - über die Börse verkaufen.