EUnet mehr wert als kolportiert
Der italienische Internet-Provider Tiscali hat am Dienstag den zuvor in Medien mehrfach kolportierten Kauf des österreichischen Internet-Pioniers EUnet bestätigt. Wie Tiscali heute in einer Pressemitteilung bekannt gab, sollen für EUnet 15,9 Mio. Euro mit Tiscali-Aktien aus einer Neuemission gezahlt werden.
Durch die Akquisition rechnet Tiscali mit Synergieeffekten in Höhe von 2,5 Mio. Euro. Erwartet wird, dass das Betriebsergebnis vor Abschreibungen bei der österreichischen Tochter künftig um sechs Mio. Euro pro Jahr steigen werde.
In Europa zählt Tiscali mit 7,3 Mio. Privat- und Geschäftskunden zu den größten Providern. 2002 hatte Tiscali zwar rote Zahlen geschrieben, der Nettoverlust verringerte sich aber von 1,66 Mrd. auf 593 Mio. Euro. Für das zweite Halbjahr 2003 erwartet Tiscali erstmals einen positiven Cash-Flow, der Umsatz soll heuer um 20 Prozent auf knapp 900 Mio. Euro steigen. Für 2005 ist erstmals ein Nettogewinn geplant.

Stillschweigen über Verkaufsgewinn
Tiscali rechnet heuer auf dem österreichischen Markt mit einem Umsatz von 28 Mio. Euro, EUnet peilt 2003 einen Jahresumsatz von 18,9 Mio. Euro an.
Mit den rund 15.000 EUnet-Kunden, die Tiscali übernimmt, werden die Italiener hinter der Telekom Austria [18 Prozent] und der UTA [16 Prozent] mit einem Marktanteil von 15 Prozent angeblich zum drittstärksten Internet-Anbieter für Geschäftskunden.
Die Global Equity Partners Beteiligungs-Management AG und die Volksbank Investmentbank AG haben erst vor rund einem Jahr von Masseverwalter Christoph Stapf sämtliche Aktivitäten von KPNQwest Austria und KPNQwest Assets GmbH übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
