24.04.2003

ZUSCHLAG

Bildquelle: fuZo

EUnet-Verkauf an italienische Tiscali fix

Der Verkauf des österreichischen Internet-Pioniers EUnet an die italienische Tiscali, einen der größten europäischen Internet-Provider, ist fix.

Involvierte Kreise bestätigten am Donnerstag einen Bericht der "Presse", wonach die bereits Ende März angekündigten Verhandlungen abgeschlossenen seien.

Der Kaufpreis soll laut "Presse" fünf bis 7,5 Mio. Euro betragen. EUnet peilt heuer einen Jahresumsatzes von 18,9 Mio. Euro an.

Starker internationaler Partner

Der Ausstieg der Finanzinvestoren erfolgt deutlich früher als erwartet.

Global-Equity-Vorstand Herbert Herdlicka, der schon 1991 zu den Gründern der "alten" EUnet gehörte und diese 1998 an die KPNQwest verkaufte, war im Juni des Vorjahres noch von einer Beteiligungsdauer von mindestens drei Jahren ausgegangen.

Zuletzt erklärte Herdlicka allerdings, das Internet-Business könne auf Dauer auf lokaler Ebene "alleine nicht erfolgreich fortgeführt werden".

EUnet brauche internationale Partner, um Services wie etwa überregionale Firmennetzwerke [so genannte VPNs] anbieten zu können. Ein starker internationaler Kooperationspartner sei daher für EUnet von Interesse.

Tiscali will bis 2005 in schwarze Zahlen

In Europa zählt Tiscali mit 7,3 Mio. Privat- und Geschäftskunden zu den größten Providern.

2002 schrieb Tiscali noch rote Zahlen, der Nettoverlust reduzierte sich aber von 1,66 Mrd. auf 593 Mio. Euro.

Im zweiten Halbjahr 2003 erwartet Tiscali erstmals einen positiven Cash-Flow, der Umsatz soll 2003 um 20 Prozent auf knapp 900 Mio. Euro steigen. 2005 soll erstmals ein Nettogewinn erwirtschaftet werden.