Neue EUnet startet durch
EUnet, der heuer im Juli aus der Konkursmasse der ehemaligen KPNQwest Austria herausgekauft worden ist, übertrifft nach drei Monaten Geschäftsbetrieb die eigenen Erwartungen.
EUnet-Gründer und Aufsichtsrat Herbert Herdlicka rechnet nunmehr mit einem Zwölfmonatsumsatz von 18 statt bisher 14 Millionen Euro. Das heurige Rumpfgeschäftsjahr Juli bis Dezember werde deutlich positiv ausfallen, sagte Herdlicka am Dienstag.
Bis zum Jahresende werde sich der Internet-Anbieter auf die Suche nach neuen Geschäftsfeldern machen, zu denen auch ein möglicher Einstieg in den Bereich mobiles Internet zähle, bestätigte Herdlicka.
In der Übergangsphase seien keine österreichischen Geschäftskunden verloren gegangen, zeigten sich die EUnet-Verantwortlichen zufrieden. Bis auf kleine Einwahlkunden, die durch die KPNQwest verärgert wurden, seien alle Bereiche im Wachsen. Den zukünftigen Schwerpunkt will das Unternehmen auf Businesskunden mit überdurchschnittlichen Anforderungen an Performance, Sicherheit, Qualität und Service legen.

Markt wächst weiter
Laut Neo-EUnet-Geschäftsführer Ferdinand Leitner will sich EUnet über "technische und marktrelevante" Innovationen wieder als "Keyplayer" bekannt machen. Der Schwerpunkt liege am Ausbau der Position auf dem österreichischen Markt. Im Vordergrund stünden dabei Kundenzufriedenheit und die Steigerung der Profitabilität.
Der heimische ISP-Markt sei kein reiner Verdrängungsmarkt. Allein in den letzten zwölf Monaten habe sich der Bedarf an Bandbreiten verdoppelt, die Bereiche Server-Housing und Web-Hosting verzeichneten zweistellige Zuwachsraten.
Sehr gute Chancen sieht Leitner auch beim Ausbau der Dienstleistungen. Kein Wachstumsmotor werde dagegen der Bereich Application Service Providing [ASP] werden. Hier seien die Wachstumsraten viel langsamer als erwartet.
Laut Herdlicka, gleichzeitig Vorstand des EUnet-Mehrheitseigentümers Global Equity Partners, gibt es mit zwei bis drei strategischen Investoren erste Gespräche. Im derzeitigen Kapitalmarktumfeld sei ein Börsengang unwahrscheinlich. Bis zum Jahresende soll für die 56 Mitarbeiter ein Beteiligungsmodell erarbeitet werden.