Al-Jazira immer noch vom Netz
"Wir sollten bald wieder online sein", sagte Susie Sirri, Koordinatorin der englischsprachigen Website von al-Jazira, zur futureZone. Zusammen mit der US-Firma Verisign, die als Registrar den Domain-Namen "aljazeera.net" hostet, habe man das Problem inzwischen behoben.
Nachdem die Websites des arabischen TV-Senders al-Jazira [die Insel] seit Dienstagmittag entweder sehr schwer oder gar nicht zu erreichen waren, wurden sie am Donnerstag von "US-Patrioten" entführt.
Das heißt, der so genannte Name-Service-Eintrag wurde so manipuliert, dass der Name "aljazeera.net" auf eine andere IP-Adresse als jene des Senders verwies.
Die richtige IP-Adresse von aljazeera.net wird gerade unter den Nameservern weltweit verbreitet.
Über die Ursachen der letzten Tage kann unterdessen weiter spekuliert werden. Dabei kommen drei Faktoren in Betracht, die durchaus gleichzeitig wirken könnten:

Unter der US-Flagge in Landesform konnte man "Hacked by Patriots, Freedom Cyber Force Media" und "God bless our troops" lesen.

Echte Patrioten hacken doch
Die US-Regierung hatte im Jänner eigentlich eindringlich vor "patiotischen Hacks" in Zusammenhang mit dem Irak-Krieg gewarnt.
Das "National Infrastructure Protection Center" [NIPC] des FBI wies dabei darauf hin, dass sich auch "gut gemeinte" Aktionen ins Gegenteil verkehren könnten, weil der nicht genauer definierte Gegner dadurch auf Angriffstools aufmerksam gemacht werden könnte.
Außerdem bestehe die Gefahr, dass Tools in Umlauf seien, die vorgeblich den "Gegner" angreifen, sich in Wirklichkeit aber "gegen die eigenen Interessen" richten.
