Rekordverlust der Deutschen Telekom
Die Deutsche Telekom [DT] hat heute in Hannover ihre Bilanz für das Jahr 2002 vorgelegt. Erwartet wurde ein Rekordverlust - zu Recht, denn die Deutsche Telekom präsentierte einen Verlust von nicht weniger als 24,6 Milliarden Euro. Vor einem Jahr war der Verlust des Unternehmens noch bei 3,5 Milliarden Euro gelegen.
Mit ihrem Rekordminus stellte die DT sogar die vergangene Woche vorgelegten Zahlen der französischen Unternehmen Vivendi Universal und France Telecom in den Schatten, die mit Nettoverlusten von 23,3 beziehungsweise 20,7 Milliarden Euro für Schlagzeilen gesorgt hatten.
Nach den ersten neun Monaten des Jahres 2002 hatte die DT wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf Mobilfunktöchter und UMTS-Lizenzen einen Verlust von 24,5 Milliarden Euro verzeichnet und den Verlust seit September somit kaum erhöht.
Der Umsatz legte im Gesamtjahr 2002 um 11,1 Prozent auf 53,7 Milliarden Euro zu. Die Schulden wurden leicht auf 61,1 Mrd. Euro verringert; heuer will man den Schuldenberg auf 50 Mrd. Euro senken.
Aufsichtsratchef Winkhaus geht
Aufsichtsratchef Hans-Dietrich Winkhaus wird noch vor der
Hauptversammlung Ende Mai von seinem Posten zurücktreten. Sein
Nachfolger werde voraussichtlich Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel,
teilte Winkhaus in der vergangenen Woche mit.

Die Klagewelle
Dazu werden und wurden mehrere Klagen zum Vorwurf eingebracht, die Aktionäre seien beim dritten Börsengang der DT im Jahr 2000 nicht ausreichend über die Risiken der Aktie informiert worden. Insbesondere der Kauf des britische Mobilfunkunternehmens One2One ist dabei in die Kritik geraten.
Am 26. Februar hatten mehr als 150 Kleinaktionäre Anzeige gegen den deutschen Finanzminister Hans Eichel sowie Vorstand und Aufsichtsrat der DT wegen Verdachts des Kapitalanlagebetrugs und des Verstoßes gegen das Aktiengesetz erstattet.
