Weitere Strafanzeigen gegen DT
Nach den jüngsten Berichten über einen möglicherweise zu hoch angesetzten Ausgabepreis beim 3. Börsengang der DT haben mehrere Anwaltskanzleien bei der Staatsanwaltschaft in Bonn weitere Anzeigen eingereicht.
Eine norddeutsche Kanzlei teilte heute mit, sie habe für mehr als 150 Kleinaktionäre Anzeige gegen Bundesfinanzminister Hans Eichel sowie Vorstand und Aufsichtsrat der DT wegen Verdachts des Kapitalanlagebetrugs und des Verstoßes gegen das Aktiengesetz erstattet.
Eine südwestdeutsche Kanzlei erstattete, wie berichtet, Anzeige wegen Emissionsbetrugs gegen die DT und die Bundesrepublik Deutschland. Die Anwälte argumentieren, angesichts bereits absehbarer wirtschaftlicher Risiken sei der Ausgabekurs des 3. Börsengangs im Juni 2000 mit 66,50 Euro [63,50 Euro für Frühzeichner] weit überhöht gewesen.

Zahlreiche Anzeigen
Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt schon seit Jahren wegen unterschiedlicher Vorwürfe im Zusammenhang mit den Börsengängen der Telekom. Justizsprecher Fred Apostel sagte, es seien inzwischen zahlreiche Anzeigen eingegangen; die genaue Zahl könne er nicht nennen.
Sie kämen sowohl von Aktionsgemeinschaften geschädigter Aktionäre als auch von mehreren Anwaltskanzleien. Der Abschluss der Ermittlungen werde "auf jeden Fall noch bis Ende des Jahres" auf sich warten lassen.