Mannesmänner cashten ab
In der Mannesmann-Affäre steht laut "Spiegel" eine Anklage wegen millionenschwerer Abfindungen an Ex-Manager unmittelbar bevor.
Noch in diesem Monat würden sechs ehemalige Aufsichtsräte und Manager des Konzerns wegen Untreue in besonders schwerem Fall angeklagt. Im Visier der Ermittler sind neben Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann unter anderem auch der Chef der Gewerkschaft IG Metall, Klaus Zwickel, Ex-CEO Klaus Esser und der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerns, Joachim Funk.
125 Millionen Euro
Bei der Übernahme von Mannesmann durch den britische Mobilfunker
Vodafone flossen Anfang 2000 mehr als 125 Millionen Euro Abfindungen
an Konzern-Manager und Aufsichtsräte, EX-CEO Esser erhielt allein
rund 30 Millionen Euro.

Persönliche Bereicherungsmotive
Für einen Großteil der Zuwendungen fehlt laut Ermittlern jede Rechtsgrundlage. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, nicht aus Konzerninteresse gehandelt zu haben. Vielmehr hätten persönliche Bereicherungsmotive zu den üppigen Abfindungen geführt. Einige der Beschuldigten hätten zudem versucht, mit gezielten Interventionen bei der Landesregierung Einfluss auf das Verfahren zu nehmen.
Ein Sprecher des NRW-Justizministeriums bestätigte, dass der Fall derzeit geprüft werde. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf habe das Ergebnis der Ermittlungen wegen wegen der "überragenden Bedeutung der Sache" an das Ministerium weitergeleitet. Der Sprecher wollte keine Prognose abgeben, wann die Prüfung abgeschlossen sei. Die Akten seien aber mit mehr als 500 Seiten sehr umfangreich.