Telekom Austria leicht unter Druck

börse
02.10.2006

Nach der Nationalratswahl glauben Anleger nicht mehr an die vollständige Privatisierung der Telekom Austria. Das Papier gibt um 7,79 Prozent nach.

"Das Wahlergebnis hat den stärksten Einfluss auf die Aktien der Telekom. Die noch im Amt befindliche Regierung hat sich immer darauf verständigt, dass die Telekom zur Gänze privatisiert werden soll. Das wird jetzt wohl unmittelbar nach den Wahlen nicht passieren", kommentierte ein Marktteilnehmer die Abschläge. Die Aktie schloss bei 18,35 Euro, das Tagestief lag bei 18,15 Euro.

Privatisierungsfantasie verfliegt

"Die Investoren nehmen das Wahlergebnis als negativ für die Privatisierungsfantasie, die bisher in den Telekom-Aktien drinnen war, auf. Die Anleger scheinen zu erwarten, dass es in dieser Legislaturperiode nicht zu weiteren Privatisierungsschritten kommt", hieß es aus einem Handelsraum. Nach Angaben eines weiteren Marktteilnehmers dürften einige Hedge-Fonds auf fallende Kurse spekulieren.

Die Reaktion des Marktes auf das vorläufige Wahlergebnis wird von Händlern überwiegend als "überzogen" eingestuft. "Die Reaktion kommt etwas verfrüht. Man sollte sich erst einmal anschauen, was politisch wirklich passiert", so ein Händler. "Eine rot-schwarze Koalition ist für die Börse auf den ersten Blick nicht so positiv. Aber auf den zweiten Blick würde sich aus wirtschaftspolitischer Sicht nicht viel ändern, meinte ein weiterer Marktteilnehmer.

Kurserholung vorprogrammiert

In den nächsten Tagen dürfte sich der Kurs der TA-Aktien nach Händlermeinung wieder einpendeln. "Die Tiefststände haben wir heute um die Mittagszeit gesehen. Jetzt bewegen sich die Titel wieder ein wenig nach oben", hieß es aus dem Handel.

Die Staatsholding ÖIAG hält derzeit 25,39 Prozent der Anteile an der Telekom Austria.

(APA | futurezone)