11.12.2002

[IL]LEGAL

Bildquelle: PhotoDisc

DVD-Brennsoftware vor Gericht

Ein kalifornisches Gericht soll diesen Monat über die Rechtmäßigkeit einer neuen Brennsoftware, die perfekte Kopien einer DVD trotz neuester Kopierschutztechnologie ermöglichen soll, entscheiden. Die Software "DVD X Copy" wurde von dem US-Unternehmen 321 Studios entwickelt.

Die Motion Picture Association of America [MPAA] betrachtet das Produkt als eine Verletzung des 1998 verabschiedeten "Digital Millennium Copyright Act", der jede Art von Tools, die zur Umgehung von Kopierschutzmechanismen auf Datenträgern eingesetzt werden können, verbietet.

DVD mit CSS- und Macrovision-Schutz

Ein Film wird auf einer DVD als digital komprimierter Code, der mit dem Content-Scrambling-System [CSS] verschlüsselt wird, gespeichert. Die Wiedergabe ist nur auf einem DVD-Player oder DVD-Laufwerk möglich, das über den entsprechenden Entschlüsselungscode verfügt. Erst nach dieser Authentifizierung können die Files von der DVD gelesen werden.

Zusätzlich ist ein Macrovision-Kopierschutz integriert, der greift, wenn eine DVD in ein analoges Signal umgewandelt wird. Damit geschützte Filme lassen sich zwar per Videorecorder sichern. Die Kopien flimmern aber so stark, dass sie unbrauchbar sind.

Der CSS-Kopierschutz kann zwar mit der Software DeCSS und der Macrovision-Schutz mit so genannten "Signal-Cleaners" ausgehebelt werden, doch der Verkauf dieser Software ist in den meisten Ländern verboten.

Software trickst Kopierschutz aus

"DVD X Copy" arbeitet nach folgendem Prinzip: Es fängt den digitalen Videocode gleich nach dem legalen Entschlüsseln durch den DVD-Player und somit kurz bevor er in ein geschütztes analoges Signal umgewandelt wird ab.

Das Video wird anschließend am PC gespeichert und kann dann von der Festplatte auf einen DVD-Rohling gebrannt werden.

Alle Features wie Menüführung, Sprache und sämtliche Audio-Einstellungsmöglichkeiten werden mitkopiert. Die Kopien lassen sich nach dem Brennen problemlos abspielen und können sogar wieder auf die Festplatte kopiert und erneut gebrannt werden.

Anti-Piraterie-Maßnahmen integriert

Um sein Anliegen auf das Recht auf eine Privatkopie zu verdeutlichen, hat 321-Studios-Gründer Robert Moore Zugeständnisse gemacht und drei Maßnahmen gegen Raubkopien in das Programm integriert.