09.12.2002

SCHULISCH

Bildquelle: APA

Linux-Diplom ohne Linuxer

Die am Freitag von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer [ÖVP] vorgestellte Initiative für eine "fundierte Linux-Ausbildung" an Österreichs Schulen kommt offenbar ohne die Mitwirkung der österreichischen Linux-Community aus.

Dort wird die Initiative von Bildungsministerium, IBM Österreich und der Finanzakademie Austria zwar durchgehend begrüßt, aber doch verwundert aufgenommen.

Wie eine Umfrage der fuZo am Wochende ergab, war keine der maßgeblichen GNU/Linux- und Open-Source-Gruppen über das "Austrian Open Source Certificate" [AOSC] informiert, geschweige denn an dessen Ausarbeitung beteiligt.

"Über die Tragweite nicht im Klaren"

Beim österreichischen Ableger der Free-Software-Foundation hat man den Eindruck, das Team rund um das "AOSC" sei sich "über die Tragweite von Open Source bzw. freier Software nicht im Klaren". Schüler sollten nicht nur von technischer Seite geschult werden, auch der kritische Umgang mit dem Thema Software, Lizenzierung und Freiheit wolle gelehrt sein.

Besonders enttäuschend sei das Fehlen jeglicher Koordination. Seitens des FFS gebe es ein Projekt zu GNU/Linux an Schulen, während in Tiroler Schulen seit längerem eine sehr erfolgreiche Linux-Initiative existiere, hieß es auf Anfrage der fuZo.

Das mangelnde Echo

Auf der von der Streuung her wohl breitesten Mailinglist der österreichischen Szene, linuxevent, gab es gerade ein relativ kryptisch ausgefallenes Posting zum Thema "AOSC", das deshalb keine weiteren Reaktionen produzierte. Auf dieser Liste kann man sich via linuxevent-request@mlist.austria.eu.net subskribieren.