16.11.2002

KOLPORTIERT

Bildquelle: fuZo

Radikalkur soll Pixelpark retten

Der zum Bertelsmann-Konzern gehörende Internet-Dienstleister Pixelpark gerät immer tiefer in die Krise.

Von den derzeit noch 250 Mitarbeitern in Deutschland sollen mehr als 200 entlassen werden. Die Berliner Zentrale solle ganz geschlossen werden. Hauptsitz werde künftig Köln sein.

Einen offiziellen Kommentar zu diesen Plänen lehnte das schwer angeschlagene Unternehmen ab. Firmensprecherin Sabine Klisch bestritt jedoch, dass eine Insolvenz bevorsteht.

Kein Stellenabbau in AT

Der einstige Börsen-Liebling Pixelpark ist bereits seit längerer Zeit massiv unter Druck. Trotz eine Reihe von Entlassungen und der Aufgabe von Geschäftsaktivitäten gelang es Firmengründer Paulus Neef nicht, die Verluste unter Kontrolle zu halten. Mehrere Versuche, das Unternehmen als Ganzes zu verkaufen, brachten keinen Erfolg.

Nach Informationen des Berliner "Tagesspiegels" sollen die verbleibenden 40 Beschäftigten überwiegend am Standort Köln arbeiten. Der Standort in Österreich mit durchschnittlich 50 Mitarbeitern und der in der Schweiz sollen vom Stellenbau ausgenommen bleiben.

Pixelpark-Sprecherin Klisch lehnte einen Kommentar ab. "Es sind schon genügend Gerüchte im Umlauf." Erst bei Vorlage der neuen Quartalszahlen am 29. November werde es eine Stellungnahme geben. Sie fügte jedoch hinzu: "Alles Gerede, was eine Insolvenz angeht, dementieren wir." Auch Mehrheitseigner Bertelmann lehnte eine Stellungnahme ab.

Finanzspritze von zehn Millionen Euro

Pixelpark benötigt eine neue Finanzspritze von mehr als zehn Millionen Euro. Dazu ist Bertelsmann offenbar nicht mehr bereit.

Bertelsmann hatte erst Ende Juni einen Forderungsverzicht auf ein an Pixelpark vergebenes Darlehen von 40 Millionen Euro ausgesprochen. Ohne diese Stützungsmaßnahme hätte Pixelpark das rasche Aus gedroht.