Unruhiges Wochenende für die Telekom
Eine Woche vor der deutschen Bundestagswahl kann es auch am Wochenende nicht ruhig um die Deutsche Telekom werden.
Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Dietrich Winkhaus hat dementiert, dass der ehemalige DT-Manager Ron Sommer eine Abfindung von 65 Millionen Euro erhalten hätte: "Abfindungszahlungen hat es nicht gegeben. Die in dem Artikel genannten Summen und angeblichen Vertragsinhalte haben mit der Realität nicht zu tun." Der Millionenvertrag mit Sommer laufe aber nach wie vor weiter.
Außerdem erklärte Winkhaus, eine "unangemessene Einflussnahme des Bundes" im Zusammenhang mit dem Rücktritt Sommers habe es nicht gegeben. "Das Meinungsbild im Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Sommer veranlasst, seinen Rücktritt zu erklären."
Die Telcos und der Wahlkampf
In einer am Freitag beim Berliner Landgericht eingebrachten eine
Schadenersatzklage gegen den deutschen Bundeskanzler Gerhard
Schröder und seinen Finanzminister Hans Eichel wird diesen im
Zusammenhang mit der Ablöse von Ron Sommer mehrfacher Verstoß gegen
das Aktiengesetz vorgeworfen.
Die Vorwürfe aus der KlageT-Systems streicht tausende Stellen
Laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" wird bei der DT-Tochter T-Systems der Abbau von tausenden Arbeitsplätzen vorbereitet. Angeblich sind 4300 bis 6500 Jobs in Gefahr [10 bis 15 Prozent der Belegschaft]. Auch betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen.
T-Systems-Chef Christian Hüfnagl hat gegenüber der Zeitung Pläne zur Reduzierung der Mitarbeiterzahl bestätigt, ohne aber konkrete Zahlen zu nennen.
Das Unternehmen bietet Geschäftskunden integrierte Systemlösungen in den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnologie an.
SPD und CDU zu den Bundesaktien
Natürlich ist auch die T-Aktie ein Thema im Wahlkampf. Während die CDU für den Fall einer Regierungsübernahme nach der Wahl einen Verkauf der vom Bund gehaltenen T-Aktien ankündigt, betont sie aber gleichzeitig, dies beim derzeitigen Aktienkurs nicht tun zu wollen. Finanzminister Eichel [SPD] wird von der Wochenzeitung ¿Euro am Sonntag¿ mit folgenden Worten zitiert: "Wir sehen uns schon in der Verantwortung für die Kurspflege und werden deshalb keine weiteren Aktien verkaufen, bevor sich nicht die Kurse erholen"
