Vorbildliche Pudel in der Pixelgruft
Die APA berichtet vom Trend, verstorbene Haustiere virtuell in Ehren zu halten und den skurrilen Blüten, die dies nach zieht.
Die Meldung im O-Ton
"In Zeiten, in denen der heimische Garten bei vielen als 'Friedhof der Kuscheltiere' nicht mehr vorhanden ist, boomen die Ländergrenzen überschreitenden virtuellen Totenäcker.
Eine ganz neue Dienstleistungssparte ist in den vergangenen Jahren im Datennetz entstanden, die den um ihre treuen Begleiter trauernden Internetsurfern das Gedenken ermöglicht.
Das Angebot der virtuellen Grabstätten variiert hierbei von der dunklen Gruft bis hin zum 360 Grad-Landschaftspanorama mit Grabstein auf dem Mond.
Eher frostig getroffen hat es Laubfrosch 'Gunner' aus Mailand - seinen Frieden hat er an einem vereisten See gefunden, gerahmt von der Widmung seines Herrchens: 'Du warst wenig bei uns, aber wir haben uns über deine Sprünge und Liebesgesänge immer totgelacht.' Vor praktischen Problemen steht wiederum Aris, die ehemalige Besitzerin von Piranha 'Mike', den der Krebs hinwegraffte. 'Ich habe viel zu viele Fliegen, seit es Dich nicht mehr gibt. Ruhe sanft in den Wassern des Himmels.'"
Virtuelles verstört echtes LebenWeiter im O-Ton
"Wer erwartet, sich in den nächsten Jahren von einer größeren Anzahl Vierbeiner verabschieden zu müssen, dem bietet das Modell 'Gruft' günstigen Rabatt: Während die ersten beiden Toten insgesamt mit 40 Euro zu Buche schlagen, kostet jeder weitere Verblichene lediglich zehn Euro.
Sind dann die Widmung und das Foto an die 'Friedhofsverwaltung' eingesandt, kann der Halter seine Gefühle zu 'Papier' bringen, wie Julia, wenn sie über ihren geliebten 'Maurice' pragmatisch meint: 'Er war ein vorbildlicher Pudel!'. Gedenkfreudiger scheinen dabei die Liebhaber von Zimmertigern zu sein. Während bisher erst 13 'beste Freunde des Menschen' den Eingang in die Gedächtnishallen fanden, verewigten 55 Katzenbesitzer ihr Tier."
