26.08.2002

GIGABYTES

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Ein Brenner für alle DVD-Formate

Die verwirrende Vielfalt an Datenformaten für DVD-Brenner ist einer der Hauptgründe, wieso beschreibbare DVDs noch nicht in den Alltag eingezogen sind.

Der Unterhaltungs- und Elektronikgigant Sony will nun einen DVD-Brenner bauen, der alle wichtigsten Formate in einem Gerät vereint. Konkret sollen die konkurrierenden Standards DVD-R/RW und DVD+R/RW in einem Brenner zusammengefasst werden.

Vorstellung in zwei Wochen

Das Laufwerk soll Mitte September vorgestellt werden. Derzeit muss sich der Käufer eines DVD-Brenners noch zwischen einem DVD-RW und einem DVD+RW-Laufwerk entscheiden. Beide Formate sind untereinander nicht kompatibel. DVD+RW hat den Vorteil, von so gut wie allen Standalone-DVD-Playern erkannt zu werden.

Das dritte Format, DVD-RAM, wird vom Sony-Laufwerk nicht unterstützt. Es erfordert eine eigene Cartridge und wurde bis dato meist für Backup-Lösungen genutzt.

Zwei weitere [bis dato ungenannte] Hersteller wollen ähnliche Multi-Drives entwickeln.

Die meisten Hersteller wollen noch strikt bei "ihrem" Standard verharren. Philips etwa bleibt bei DVD+RW, Toshiba bei DVD-RW.

Next Generation

Toshiba und NEC haben wiederum eine neue Lasertechnologie für die nächste Generation von DVDs entwickelt. Silberscheiben mit einem Fassungsvermögen von rund 25 Film-Stunden wollen die Elektronik-Konzerne bereits im kommenden Jahr auf den Markt bringen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

DVD vor VHS-Kassette

Damit könnte erneut ein Streit um Standards zwischen den führenden Herstellern ausbrechen. Die neuen Medien sollen zwar auf herkömmlichen Abspielgeräten laufen, mit den Zukunftstechnologien der Konkurrenz jedoch nicht kompatibel sein. Ebenfalls eine neue DVD auf der Basis von blauen Laserstrahlen hatte zuvor bereits eine Gruppe von neun Unternehmen, darunter Sony, Philips und Samsung, angekündigt.

In der Unterhaltungselektronik gilt die DVD seit ihrer Einführung vor mehr als fünf Jahren als Zugpferd. Im vergangenen Jahr hat die DVD erstmals die herkömmliche VHS-Kassette überflügelt.

Da blaue Laserstrahlen im Vergleich zu den herkömmlichen roten kürzere Wellenlängen haben, können auf den neuen DVDs deutlich mehr Daten gespeichert werden. Die Scheiben sollen bis zu 40 Gigabyte an Daten aufnehmen können - herkömmliche Medien speichern zwischen vier und fünf Gigabyte Daten.