25.08.2002

"GOODWILL"

Bildquelle: AOL/ ORF.at

Noch mehr Troubles für AOL Time Warner

Bei AOL Time Warner stehen offenbar weitere Wertberichtigungen an, ungewiss ist nur ihr Zeitpunkt.

Es sei "verfrüht und unangemessen" eine Sonderbelastung durch Abschreibungen wegen Wertverlusten zum jetzigen Zeitpunkt durchzuführen, erklärte eine Firmensprecherin der Agentur Bloomberg.

Man werde den Wert des "Goodwill" - des Unterschieds zwischen bezahltem Preis und dem augenblicklichen Marktwert - jedes Assets von AOL Time Warner im vierten Quartal überprüfen, hieß es.

Das Anzeigengeschäft

Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht die Online-Anzeigengeschäfte von America Online, nachdem das Unternehmen kürzlich eingeräumt hatte, dass drei Transaktionen im Gesamtwert von 49 Millionen Dollar [50,5 Mio. Euro] falsch verbucht worden sein könnten. Zwei davon beziehen sich auf die maroden Telkos WorldCom und Qwest International.

AOL Time Warner hatte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wegen Abschreibungen mit 54,2 Mrd. Dollar den größten Quartalsverlust der US-Geschichte verbucht.

5,9 Milliarden allein für Netscape

AOL Time Warner habe 6,75 Mrd. Dollar für den Bertelsmann-Anteil an AOL Europe gezahlt. Ein Analyst bezeichnete diesen Preis als empörend, dieser Betrag müsse abgeschrieben werden.

America Online hatte vor der Time-Warner-Akquisition auch mehr als ein Dutzend anderer Unternehmen gekauft und allein für Netscape 5,9 Mrd. Dollar bezahlt.