01.07.2002

GROB & KEIL

Bildquelle: ORF.at

Cybertron wird geplündert

In diesen turbulenten Zeiten haben sich auch die Sitten auf dem heimischen Telekom-Markt deutlich aufgeraut.

So erhalten Kunden der insolventen Cybertron, die noch die alten Vorwahlen 1029, 1066 [Preselect] voreingestellt haben, weder eine Verbindung noch den Hinweis, dass Cybertron-Kunden seit Tagen mit der Vorwahl 1002 im Netz der UTA telefonieren können.

Direkt auf eine solche Nicht-Verbindung erfolgt sodann ein Anruf in etwa des Inhalts, die Cybertron sei in Konkurs und man selbst sei nun wieder Kunde bei der Telekom.

Eine Fall vom 29. Juni im O-Text

"Ein Herr D. B. von Telekom Austria ruft mich am 29.6.2002 an meinem TA-Anschluss, zu dem eine Cybertron-carrier-preselection angemeldet war, an, und teilt mir mit, dass ich sicher schon bemerkt habe, dass ich nicht mehr telefonieren kann, wegen der Sache mit Cybertron [...]

Auf meine Frage, woher der Vertrieb in der TA meine Daten als Preselect-Kundin der CT hat [...], meinte er, ich sei TA-Kundin und zahle weiter Grundgebühr, und daher liegen meine Daten offen.

Auf meinen Hinweis, wie es mit dem Datenschutz zwischen den TA-Abteilungen gehandhabt wird, meinte er [...] er habe den Auftrag [...] alle CT-Kunden durchzurufen [...] Er will mich nur informieren, dass es CT nicht mehr gibt. Auf meine Frage, inwiefern, meinte er, dass CT in Konkurs sei.

TA: "Um jeden Kunden kämpfen"

All dieses hatte sich freilich schon länger angekündigt, Aussagen von TA-Chef Heinz Sundt und anderen aus dem Management der TA im Frühjahr, man werde "um jeden Kunden kämpfen" waren - wie jetzt die Cybertron zur Kenntnis nehmen muss - bitter ernst gemeint.

Nicht weniger eindeutig hatte sich Unternehmenssprecher Martin Bredl in der vergangenen Woche auf eine Anfrage ausgedrückt: "Wir nehmen Cybertron vom Netz."

Eine Anfrage der fuZo an die hauptsächlich Beteiligten, nämlich Telekom Austria und Cybertron, läuft seit Erscheinen dieses Artikels.