Kampf um Cybertron-Kunden eskaliert
"Wir tun, was wir seit drei Tagen rund um die Uhr tun - wir hackeln, um die Connectivity der Kunden wiederherzustellen", sagte Christian Forstner, Vorstandssprecher der gebeutelten Cybertron.
Das liege in der Priorität vor allem anderen, wie etwa Stellungnahmen gegenüber der Presse. Seit heute morgen ist Cybertron unter einer neuen Nummer wieder telefonisch erreichbar.
Die UTA wird schon etwas deutlicher. Was die Telekom Austria in einer Aussendung als "Zwangsmigration" von Cybertron-Kunden zur UTA bezeichne, sei nichts als ein Wechsel der Cybertron vom Carrier Telekom zum Carrier UTA. Die Kunden würden nämlich nicht übernommen, sondern sie blieben solche der Cybertron, sagte Unternehmenssprecher Martin Halama zur fuZo.
Konsumentenschutz
Die von der Telekom angeführten "konsumentenschutzrechtlichen
Gründe" akzeptiert die UTA nicht. Da gehe es wohl eher um Wettbewerb
als um Konsumentenschutz, so Halama weiter.

Switches und 70.000 Datensätze
Die UTA arbeite jedenfalls mit Hochdruck daran, die Nummern der Cybertron-Kunden einzeln am eigenen Switch freizuschalten. Da es sich dabei um 70.000 Datensätze handle, werde man damit erst am Donnerstag fertig sein.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist, dass die Telekom sich geweigert hatte, die Call-by-Call-Kunden der Cybertron automatisch auf die Vorwahl 1002 der UTA umzurouten.
Nahe liegende Gründe
Diese sehr einfach einzurichtende, zentrale Umleitung im Netz der
Telekom hätte die Cybertron-Kunden automatisch in das Netz der UTA
umgeleitet, ohne dass es zu Ausfällen gekommen wäre.

"Freie Wahl", sagt die Telekom
Bei der Telekom steht man auf dem Standpunkt, dass sich Kunden "frei einen neuen Anbieter wählen können" sollten. Man werde neue Netzvoreinstellungen ausschließlich auf dezidierten Kundenwunsch hin vornehmen.
Preselect-Kunden der Cybertron biete sich jetzt schon die Möglichkeit, mittels der Vorwahl 1001 im Netz der Telekom Austria oder als direkte Kunden der TA ohne Vorwahlcode zu telefonieren.
Selbstverständlich könnten die Kunden auch die Vorwahlcodes anderer alternativer Betreiber nützen, sagte Unternehmenssprecher Martin Bredl.
