Counter-Strike-Entscheid "verkehrtes Signal"
Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder [SPD] hat die Entscheidung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften kritisiert, das Computerspiel Counter Strike nicht zu verbieten.
"Das halte ich für das absolut verkehrte Signal", sagte Schröder nach einem Treffen mit Vertretern von Anbietern von Video- und Computerspielen in Berlin.
Er setze darauf, dass die zuständigen Gremien mit dem Thema künftig sensibler umgingen. Die Bundesprüfstelle hatte Counter Strike nicht auf den Index gesetzt, weil eine "verrohende Wirkung" nicht gegeben sei. Das Spiel war nach dem Massaker von Erfurt ins Gerede gekommen , weil der 19-jährige Schütze Counter Strike angeblich vor seiner Tat gespielt haben soll.

Freiwillige Selbstkontrolle im Netz
Schröder hatte zuvor mit Verantwortlichen aus den Bereichen Internet sowie Video- und Computerspieleindustrie vereinbart, dass Politik und Industrie bei den Bemühungen um eine Eindämmung von Gewaltdarstellungen in den Medien zusammenarbeiten sollen.
Nach Angaben von Schröder sollen an einem gemeinsamen Runden Tisch Vorschläge erarbeitet werden. Ein ähnliches Gespräch hatte der Bundeskanzler bereits mit den Intendanten der Rundfunkanstalten geführt.
Schröder sagte, besonders schwierig sei die Bekämpfung von Gewaltdarstellungen im Internet als einem weltweiten Medium. Dafür solle eine besondere Arbeitsgemeinschaft gebildet werde, in der Fachleute vorschlagen sollen, in welche Richtung die Aktivitäten gehen sollen. Richtschnur bei allem solle die freiwillige Selbstkontrolle sein.