Napster auf der Suche nach Investoren
Zehn Monate nach seiner Ernennung zum Chef der Musiktauschbörse Napster ist der ehemalige Bertelsmann-Manager Konrad Hilbers am Dienstag von seinem Posten zurückgetreten.
Nach Angaben der Internet-Firma mit Sitz im kalifornischen Redwood City sei es bis jetzt nicht gelungen, genügend Investoren für den Neustart der Tauschbörse zu finden.
Antrag auf Gläubigerschutz
Wie die Online-Ausgabe des "Wall Street Journal" unter Berufung
auf informierte Kreise berichtete, erwägt die Online-Tauschbörse für
Musikdateien einen Antrag auf Gläubigerschutz.
Streit um Vertriebsrechte der Labels16,5 Millionen USD waren Napster zu wenig
Hilbers, der bis Juni vergangenen Jahres noch Manager bei der Bertelsmann-Musiktochter BMG war, bedauerte in einem Brief an die Napster-Beschäftigten das Scheitern der Verhandlungen mit Bertelsmann.
Mit der Übernahme durch den Gütersloher Konzern hätten die Vermögenswerte und Jobs bei Napster langfristig erhalten werden können, betonte er.
Das Napster-Management hatte den Deal mit Bertelsmann abgelehnt. Die Gütersloher hatten den Kauf von Napster 16,5 Millionen USD [rund 18,3 Millionen Euro] und die Tilgung der Schulden angeboten.
Wie Napster mitteilte, werde man sich in den kommenden Wochen um weitere Kosteneinsparungen bemühen. Erst im April war ein Drittel der Belegschaft entlassen worden.
Im März war bereits der Relaunch des Musikdienstes als kostenpflichtiger Abonnementdienst von einem geplanten Frühsommertermin auf den kommenden Herbst verschoben worden.
Plattenlabels klagen Napster
Die einst populäre Tauschbörse war im vergangenen Jahr nach einer
Klage von mehreren große Plattenlabels wegen Verletzung der
Urheberrechte vom Netz gegangen. Seit Monaten bemüht sich Napster
bei Plattenfirmen um Lizenzen für einen großen Musikkatalog.
Ewiger Napster-Streit geht weiter
