Walter Hewlett klagt Hewlett Packard
Die geplante Fusion zwischen Compaq und Hewlett-Packard [HP] wird nun auch die Gerichte beschäftigen.
Fusionsgegner und HP-Anteilseigner Walter Hewlett reichte am Donnerstag eine Klage gegen Hewlett-Packard ein.
Er wirft dem Unternehmen vor, bei den HP-Aktionären mit unzulässigen Mitteln für den milliardenschweren Zusammenschluss zum zweitgrößten Computerhersteller der Welt geworben zu haben.
Dabei gehe vor allem um das Stimmverhalten "großer institutioneller Anteilseigner, einschließlich der Deutschen Bank".
Showdown im Fusions-Poker
Die HP-Aktionäre hatten am Dienstag vergangener Woche über die
Fusion abgestimmt, die Auszählung wird vermutlich noch mehrere
Wochen dauern.
Die AbstimmungIn letzter Minute für die Fusion
Nach Presseberichten hat die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset Management, die 17 Millionen HP-Aktien hält, in letzter Minute vor der Abstimmung die Seite gewechselt und für die Fusion gestimmt.
Einige Tage zuvor habe die Deutsche Bank HP geholfen, sich eine Kreditlinie von vier Milliarden USD zu sichern.
Walter Hewlett reichte seine Klage nun bei einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware ein. Dort sitzt die Firma IVS Associates, die mit der Auszählung der Stimmen betraut ist.
Walter Hewlett vs. Carly Fiorina
In den vergangenen Monaten hatte sich Walter Hewlett mit HP-Chefin Carly Fiorina eine heftige öffentliche Kontroverse geliefert.
Hewlett warnte dabei zusammen mit anderen Erben der Firmengründer Bill Hewlett und Dave Packard, dass das schwächelnde PC-Geschäft bei Compaq dem neuen Megakonzern und seinen Aktionären dauerhaft schaden würde.
Walter Hewlett kann es nicht lassenHP-Compaq wird Nummer zwei
Durch den Zusammenschluss soll nach IBM die Nummer zwei auf dem Computermarkt mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 82 Milliarden USD entstehen.
HP will für Compaq nach derzeitigem Aktienwert etwa 22 Milliarden USD zahlen.
